Rattengift ausgelegt: "Piccolina" überlebte um Haaresbreite

Dank Polgars raschem Handeln überstand der Hund den Vorfall.
Beim Spaziergang entlang der Felder fraß die Hündin den türkis-grünen Gift-Köder.

Man sagt immer, das passiert nur den anderen. Dass es nun mir geschehen ist, ist unfassbar." Elisabeth Polgar aus Wiener Neudorf, Bezirk Mödling, ist schockiert und verärgert. Ihre Mischlingshündin "Piccolina" hatte am Dienstag einen Giftköder gefressen. Dank Polgars raschem Handeln überstand das Tier den Vorfall. Ganz über den Berg ist es nicht.

Rattengift ausgelegt: "Piccolina" überlebte um Haaresbreite
Elisabeth Polgar, Mischlingshündin Piccolina, Giftköder, Rattengift, Wiener Neudorf
Die 47-Jährige war mit ihren beiden Hunden entlang der Felder zwischen Wiener Neudorf und Biedermannsdorf unterwegs. Bei der Kläranlage entdeckte "Piccolina" den Köder. "Ich habe gesehen, sie nimmt etwas auf und kaut", sagt Polgar. Sofort wischte sie dem Tier die türkis-grünen Krümel aus dem Maul.

Zuerst hielt die 47-Jährige den Gegenstand für ein poröses Hartgummiteil, doch bei einer schnellen Internet-Recherche stieß sie auf einen Rattengiftköder der selben Farbe. Sie brachte "Piccolina" zum Tierarzt, wo ihr ein Brechmittel gespritzt wurde. "Es war echt erbärmlich." Die nächste Nacht verbrachte Polgar schlaflos, bangend.

Die Hündin, die zudem an Herzinsuffizienz leidet, erholte sich. Doch die nächsten zehn Tage werden zeigen, ob Gift in ihre Blutbahn gelangt ist. "Das Gift zerstört nämlich die Blutgerinnung, die Tiere verbluten innerlich", erklärt Polgar.

Ermittlungen

Sie erstattete Anzeige. Laut Polizei handelt es sich um handelsübliches Rattengift. Allerdings müsse ein Hund sehr viel davon fressen, um ernsthaft Schaden zu nehmen, heißt es. Ähnliche Vorfälle sind nicht bekannt, die Ermittlungen laufen. Polgar kann nicht verstehen, wer solche Köder auslegt. Immerhin würde der Weg stark von Familien frequentiert.

Seit 2010 starben in NÖ 102 Tiere an Giftködern. In den vergangenen Wochen haben laut WWF die Meldungen zugenommen – nicht nur über ausgelegtes Gift in Parks und Grünanlagen sondern auch in freier Natur. Viele präparierte Köder wurden im Bezirk Gänserndorf gefunden. Erst im Jänner verendete ein Mäusebussard.

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