"Rammbock-Bande": Vier Verurteilungen

Die Angeklagten vor Gericht.
Zwei Jahre bis vier Jahre und neun Monate, ein Freispruch im Zweifel.

Zu Gefängnisstrafen von zwei Jahren bis zu vier Jahren und neun Monaten sind am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt vier Mitglieder einer rumänischen "Rammbock-Bande" verurteilt worden. Ein Angeklagter wurde freigesprochen. Sämtliche Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Richterin Nina Morawetz fällte die Schuldsprüche aufgrund "gesicherter DNA-Treffer", die von den Gutachterinnen Christa Nussbaumer und Christina Stein auf an den Tatorten sichergestellten Einweghandschuhen, Taschenlampen oder Wollhauben sichergestellt worden waren. Die Coups der Bande liefen jedes Mal nach dem gleichen Schema ab. Mit Autos rammten sie die Notausgangstüren von Elektromärkten und räumten in Windeseile Vitrinen aus. Auch mit Vorschlaghämmern verschafften sie sich Zutritt in die Fachmärkte. Vorrangig hatten es die Rumänen auf Handys, Notebooks, Tablets oder Kameras abgesehen.

Professionell organisiert

Es gab kaum einen Einbruch, bei dem die Beute nicht um die 100.000 Euro betrug. Angeklagt waren zehn Einbrüche in Elektromärkte. Übrig geblieben sind laut Urteil sieben, die den Rumänen angelastet wurden.

Da es sich bei der "Rammbock-Bande" um eine "sehr professionell organisierte, weit über 1.000 Leute umfassende und über ganz Europa zerstreute Tätergruppe handelt" (wie es Verteidiger Rudolf Mayer ausdrückte) konnte die Richterin allein wegen desselben modus operandi (also Zerschlagen von Vitrinen, Anm.) nicht alle Fakten auch den Angeklagten zuordnen. Den vier Verurteilten (Verteidiger Mayer, Badea, Rothfischer) wurde außer den gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstählen auch die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation zur Last gelegt. Der Fünftangeklagte (verteidigt von Werner Tomanek) wurde mangels Beweisen im Zweifel von den Vorwürfen freigesprochen.

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