Polizei-Großeinsatz in Höhle

Ein Naturkundler-Paar machte am Wochenende in einer Höhle im Semmering-Gebiet eine mysteriöse Entdeckung. Unter Tarnnetzen versteckt fanden die beiden fein säuberlich geordnete Aluminium-Truhen und Koffer – alle mit schweren Schlössern versehen. Der mysteriöse Fund ließ bei der Polizei bis hinauf ins Innenministerium die Alarmglocken schrillen. Bei einem Großeinsatz wurden am Dienstag Alpinpolizisten, Tatort-Spezialisten des nö. Landeskriminalamtes (LKA) sowie Entschärfungsprofis des Innenministeriums und ihre Sprengstoff-Spürhunde in die Höhle abgeseilt. Der rätselhafte Fund entpuppte sich zum Glück nicht als illegales Waffendepot, sondern als Lager für den Überlebenskampf.

Das Pärchen wollte am Sonntag in dem umfangreichen Höhlen- und Stollensystem des Schaubergwerkes Grillenberg seltene Fledermäuse beobachten und erkunden. Dabei machten die beiden die seltsame Entdeckung. Die Kisten waren unter den Tarnnetzen professionell versteckt worden. Als das Paar den Fund bei der Polizei Gloggnitz meldete, nährte dies anfangs allerlei Spekulationen. Deswegen wollten die Ermittler nichts dem Zufall überlassen.

Explosiv

Da die Höhle nur mit Kletterausrüstung durch einen Schacht zu erreichen ist, gestaltete sich der Einsatz äußert schwierig. Um sicher zu gehen, dass in den Kisten nichts Explosives gelagert ist, wurden zunächst die Sprengstoffexperten mit einem Spürhund abgeseilt. Die Tatort-Ermittler führten wie in solchen Fällen üblich die Spurensicherung in der Höhle durch. Nachdem vom Entschärfungsdienst Entwarnung gegeben wurde, öffneten die Kriminalisten die Kisten. Darin fanden sich Unmengen an Materialien, die es möglich machen, in der Wildnis mehrere Wochen zu Überleben. „Es sieht aus wie bei einem Survival-Training. Es gibt Schlafsäcke, spezielle Nahrungsmittel, Gaskocher und vieles mehr“, schildert ein Beamter. Die Ausstattung reicht für eine größere Personenanzahl.

Wer das Lager in der Höhle eingerichtet hat, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Eine Firma, der der Grund gehört, wurde über den Fund in Kenntnis gesetzt. Dort hat man aber auch keine Erklärung für das Lager. Da keine Straftat vorliegt, ist der Fall für die Ermittler erledigt.