Polio-Verdacht hat sich nicht bestätigt

Polio-Verdacht hat sich nicht bestätigt
Alle vier Verdachstfälle sind negativ.

Entwarnung im Polio-Fall im Flüchtlingslager Traiskirchen. Nachdem in der Vorwoche vier Asylwerber im Schnellverfahren positiv auf Enteroviren getestet wurden, liegt dem Innenministerium nun ein erstes offizielles Ergebnis vor: "In allen vier Fäll ist es negativ. Das heißt, es liegt keine Polioerkrankung vor", sagte Sprecher Karl-Heinz Grundböck am Montag.

In einem Artikel der Tageszeitung Standard hatten Mitarbeiter den Vorwurf erhoben, dass sie nicht ausreichend über den Verdacht informiert worden wären. Dies wies das Innenministerium zurück. All jene, die informiert sein müssen, seien informiert worden. Eine Ansteckungsgefahr für Mitarbeiter und die Öffentlichkeit könne daher ausgeschlossen werden, hieß es.

Der erste Verdachtsfall war im November bei einer Jugendlichen aufgetreten. Wenige Tage später seien bei einer Familie im Schnellverfahren die Mutter sowie ihre beiden Kinder positiv auf Enteroviren getestet worden. Die insgesamt vier betroffenen Asylwerber wurden in der Folge in einem eigenen Bereich des Flüchtlingslagers untergebracht.

Es gibt fünf Arten Enteroviren: Poliovirus (Erreger der Kinderlähmung), Echovirus, Enterovirus, coxsackie Virus A und coxsackie Virus B. Alle fünf können zum Gehirn verbreiten und Meningitis verursachen.

Zu den Enterovirus-Erkrankungen gehören zum Beispiel die Sommergrippe, die Hand-Mund-Fuß-Krankheit, Bindehautentzündung, Meningitis und Myocarditis.

Die Poliomyelitis (kurz Polio), im deutschen Sprachgebrauch auch als Kinderlähmung bezeichnet, ist eine durch Polioviren hervorgerufene Infektionskrankheit, die Nervenzellen des Rückenmarks befällt und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann.

Seit 2002 gilt Polio in Österreich als ausgerottet, der letzte Fall wurde 1980 diagnostiziert.

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