Platzmangel an AHS verschärft sich

Seit mehr als einem Jahr macht sich die Elterninitiative „proBildung“ für einen Schulneubau stark.
Über den Sommer müssen auch am Gymnasium Bachgasse neue Klassenzimmer geschaffen werden.

Immer mehr Kinder, die eigentlich ganz gute Noten haben, müssen abgewiesen werden", sagt Laszlo Matusch, Obmann des Elternvereins des Bundesgymnasium Keimgasse in Mödling.

In den nächsten zehn Jahren fehlen im Raum Mödling satte 50 Klassenräume. Das hat der nö. Landesschulratspräsident Hermann Helm 2013 erhoben und einen Schulneubau als notwendig erachtet. Doch passiert sei seither nichts, kritisieren Eltern, die sich zur Initiative "proBildung" zusammengeschlossen haben. Matusch’ Urteil: "Die Sache wird seitens des Ministeriums ziemlich verschleppt." Von dort heißt es: "Das Schulentwicklungsprogramm wurde 2008 beschlossen – damals wurde kein Bedarf prognostiziert. Wir sind aber laufend mit dem Landesschulrat für NÖ in Kontakt."

Indessen verschärft sich die Situation. Die Keimgasse besuchen konstant mehr als 1000 Schüler. Es gibt vier Containerklassen und einen dislozierten Standort in einer Neuen Mittelschule. Dort werden ab Herbst zwei Oberstufen-Klassen untergebracht sein. Und während Direktor Michael Päuerl aus Platznot die Selektionsschraube anziehen muss, verlagert sich das Problem ins Gymnasium Bachgasse. Dort wird im Sommer eine nicht mehr gebrauchte Schulküche in zwei Klassenzimmer umgebaut. "Die Anmeldezahlen sind heuer höher als in den vergangenen Jahren", bestätigt Direktor Reinhard Gogola. 39 Klassen sind es aktuell, 41 ab Herbst. Die Schülerzahl kratzt an der 1000er Marke. "Der Umbau ist eine gute kurzfristige Lösung, löst aber nicht das Problem des Bevölkerungsdrucks, den wir im Süden Wiens haben", so Gogola.

Als mögliche Standorte für eine neue AHS sind Wr. Neudorf und Traiskirchen im Gespräch. Die Gemeinden müssten die Schule vorfinanzieren. Während Traiskirchen dazu bereit ist, einen Standort bietet und bereits Gespräche wegen Buslinien geführt hat, will man in Wr. Neudorf nun eine Machbarkeitsstudie erstellen. Landesschulratspräsident Helm will im Juli eine mittel- und eine langfristige Empfehlung abgeben.

Doch selbst mit einem Schulneubau ist nicht das ganze Problem der Region gelöst. Das Gymnasium Perchtoldsdorf muss ebenfalls ausgebaut werden. Dort fehlen nämlich acht bis zehn Klassenräume.

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