Piloten erfüllen muskelkranken Kindern einen Herzenswunsch

Arthur durfte mit Birgit Hutz in den Himmel steigen
Buben mit Muskeldystrophie steigen in die Lüfte. Die Muskelforschung ist auf Spenden angewiesen.

Etwa 300 Menschen leiden in Österreich an einer unheilbaren Erbkrankheit, der Duchenne Muskeldystrophie (DMD). Bemerkbar macht sich der Gendefekt, von dem fast ausschließlich Buben betroffen sind, im zarten Kindesalter. Um den kleinen Patienten ein einzigartiges Erlebnis inmitten ihres schwierigen Alltags zu bieten, wurde nun ein tolles Projekt ins Leben gerufen. Erkrankte Kinder dürfen dabei im Cockpit von Privatpiloten Platz nehmen und bei Rundflügen in Österreich das Gefühl von Freiheit in den Lüften genießen.

Die deutsche Pilotin Birgit Hutz hat das Projekt in Absprache mit der Muskelforschung nach Österreich gebracht. Am Dienstag war am Flugplatz in Wiener Neustadt Premiere mit dem ersten Flug. Der zehnjährige Arthur aus Klosterneuburg konnte es gar nicht erwarten zu Hutz in die einmotorige "Mooney" zu steigen und ein paar Runden über dem Neusiedler See zu drehen. "Er war total begeistert, als er von der Idee gehört hat. Arthur war vier Jahre, als uns aufgefallen ist, dass er Probleme beim Springen und Stiegensteigen hat", erklärt seine Mutter, Angelika Wollmann. Nach mehreren Tests stand fest, dass er an DMD erkrankt war.

Rollstuhl

Die von der Muskelschwäche betroffenen Patienten sind meist schon im Kindesalter auf einen Rollstuhl angewiesen. Im späteren Alter beeinträchtigt die Muskelschwäche nicht nur den Bewegungsapparat, sondern auch die Atmung oder das Herz. Wie Verena Bittner von der Österreichischen Muskelforschung erklärt, konnte die Lebenserwartung der Betroffenen durch Behandlungen und Therapien auf etwa 30 bis 40 Jahre erhöht werden. Die beste Anlaufstelle für Patienten ist die Muskelambulanz im SMZ-Süd in Wien. "Bei der Forschung sind wir auf Spenden angewiesen", sagt Bittner.

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