Paradies für Naschkatzen und Bio-Liebhaber

Der Hauptplatz in Tulln ist ein beliebter Treffpunkt.
Das "Bio am Platz" ist Treffpunkt für Gesundheitsbewusste. In den Cafes kann geschlemmt werden.

Das Wetter ist an diesem Tag Ende Mai nicht sehr einladend. 14 Grad, kühler Wind. Dementsprechend leer sind die Bänke auf dem Tullner Hauptplatz. Von einem tristen Stimmungsbild kann jedoch keine Rede sein. Das Geschäftsleben in der Innenstadt blüht. Im Gegensatz zu manchen anderen Städten hat man es in Tulln geschafft, dass das "Herz der Stadt" belebt ist. Auf der einen Seite finden sich am und rund um den Hauptplatz Filialen von bekannten Ketten, dazwischen sind aber auch immer wieder kleine Familienbetriebe zu finden. Ein guter Branchenmix.

Paradies für Naschkatzen und Bio-Liebhaber
Bio am Platz
Eines dieser kleinen Geschäfte ist das "Bio am Platz", in dem Café, Bistro und Geschäft in einem vereint sind. "Mein Motto lautet Platz für alle und alles", sagt Geschäftsführerin Christiane Wegger. Der Hauptplatz sei für sie wie ein kleines Dorf. "Man kennt sich und hilft einander." So habe ihr die Chefin des Cafes nebenan – dem Segafredo – geholfen, Personal zu finden. "Bei ihr habe ich die Bewerbungsgespräche geführt", erzählt Wegger. "Und wir haben noch nicht so viele Ketten, die Boutique ist noch inhabergeführt und im Haushaltswarengeschäft wird auf jeden Wunsch eingegangen. Wenn sie etwas nicht lagernd haben, wird es bestellt."

Außerdem habe der Platz ein einzigartiges Flair. "Es gibt nichts Schöneres, als an einem lauen Sommerabend draußen zu sitzen. Der Platz ist dann immer voll."

Im Oktober 2014 hat die Tullnerin ihr "Bio am Platz" eröffnet. Seither ist es Treffpunkt für jeden, der bewusst einkaufen möchte, denn Wegger bietet ausschließlich Bioprodukte an, die meisten davon stammen aus der Region. "Natürlich kann man auch in einem normalen Supermarkt Bio kaufen, aber dabei werden die heimischen Bauern nicht unterstützt. Genau das macht den Unterschied", erklärt sie. So stammt zum Beispiel das Brot ausschließlich von Waldviertler Biobauern. "60 bis 70 Sorten bieten wir jede Woche an." Dazu Obst und Gemüse aus den Nachbargemeinden, rund 70 Sorten Käse sowie Fleisch- und Wurstwaren. Ergänzt wird das Angebot durch einen Markt und eine eigene Kosmetikabteilung.

Persönlicher Kontakt

"Hallo, wie geht’s?", fragt Christiane Wegger einen älteren Herren, der gerade das Geschäft betritt. Sie liebt den Kontakt mit ihren Kunden, das merkt man. Zeit zum Tratschen bleibt ihr aber nicht viel, denn das Mittagsgeschäft ist gerade voll im Gang.

Paradies für Naschkatzen und Bio-Liebhaber
Cafe Wagner
Nur ein paar Schritte vom "Bio am Platz" entfernt, ist das Café Wagner. Ein Blick in die Vitrine lässt erahnen, hier kann geschlemmt werden. "Wir verwenden ausschließlich natürliche Zutaten und alles wird jeden Tag frisch gebacken", sagt der stellvertretende Chef Norbert Hofmann. Das Café sei nicht nur bei Tullnern sehr beliebt, sondern auch bei Radfahrern. "Bei schönem Wetter ist der Gastgarten bummvoll. Heute leider nicht. Dafür verkaufen wir mehr Kuchen als Eis", freut er sich.

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