ÖBB zahlen Schadenersatz an Kind nach Unfall am Bahnhof

Die 120 kg schwere Glastür des Warteraums hätte Viktoria beinahe erschlagen.
Die vierjährige Viktoria wurde von Glastür fast erschlagen. Nun bekommt sie 30.000 Euro.

Nach dem Unglück mit einem Kind auf dem Bahnhof Strasshof, NÖ, im Vorjahr konnte zwar kein Verantwortlicher ausgemacht werden, doch die ÖBB zeigten sich nun zumindest beim Schadenersatz großzügig.

120 Kilogramm schwere Glastür stürzte auf das Kind

Der KURIER berichtete: Am 27. April 2015 war die 120 Kilogramm schwere Glastür des Warteraums beim Zuziehen aus den Angeln gebrochen und vor den Augen der Mutter auf die damals vierjährige Viktoria B. gestürzt. Das Mädchen erlitt Brüche am Kopf und absolviert wie ihre Mutter bis heute Psychotherapie, um das Trauma zu verarbeiten. Der tägliche Weg in den Kindergarten nach Wien musste lange Zeit mit dem Auto zurückgelegt werden, weil Mutter und Kind nach dem Schockerlebnis den Bahnhof nicht mehr betreten konnten.

ÖBB zahlen Schadenersatz an Kind nach Unfall am Bahnhof
Unfall am Bahnhof Strasshof - 120 kg schwere Türe herausgebrochen

Der Chef der Stahlbaufirma, welche die Tür eingebaut hatte, wurde vom Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung freigesprochen. Er hatte von den ÖBB keinen Auftrag gehabt, die Aufhängung der Tür zu kontrollieren. Dabei hätte man feststellen können, dass ein Bolzen fehlte. Am Tag vor dem Unglück hatten jugendliche Vandalen die Tür beschädigt, sie war nur mit Kabelbindern notdürftig gesichert.

Erfolgreich

Der Anwalt von Viktorias Mutter, Josef Wegrostek, kämpfte um Entschädigung und forderte 30.000 Euro sowie die Übernahme der Haftung für Folgeschäden. Schon beim Prozess bekannte sich ÖBB-Jurist Stefan Urmann zu den Ansprüchen. Nun konnte Wegrostek den erfolgreichen Abschluss verbuchen: Es wurde ein Vergleich abgeschlossen, dass die ÖBB sämtliche Forderungen erfüllen und sich bereit erklären, für zukünftige Schäden zu haften.

Der Warteraum im Bahnhof Strasshof verfügt übrigens seit dem Unglück über keine (neue) Tür. Fahrgäste berichten dem KURIER, dass auch andere Warteräume offen stehen. Die ÖBB versicherten, nach dem Unfall alle baugleichen Türen überprüft zu haben. Es habe sich kein Sicherheitsmangel gezeigt. Trotzdem habe man präventiv Scharniere getauscht.

Kommentare