NÖ: Naschgarten mit Glyphosat vergiftet

Monsantos Roundup: Glyphosat ist Hauptbestandteil
Laut Bodenanalyse ist die Konzentration im Erdreich um das 3400-fache erhöht.

In Wiener Neudorf ist man dieser Tage fassungslos. Unbekannte hatten im Klosterpark 15 im Herbst gesetzte Obstbäume und -sträucher vergiftet. In Bodenproben wurde das Unkrautgift Glyphosat (Handelsname Roundup) in extrem hoher Konzentration nachgewiesen. Die Pflanzen sollten auch als Naschgarten des nahen Kinderspielplatzes dienen. Bürgermeister Herbert Janschka (Unabhängige/ÖVP) will die Bevölkerung zur Vorsicht mahnen.

"Ende Mai ist mir aufgefallen, dass die Pflanzen der Reihe nach sterben", berichtet Vizebürgermeisterin Elisabeth Kleissner (Umweltforum). Schon bald kam der Verdacht auf, dass Gift im Spiel sei. Also erstattete die Gemeinde Anzeige und beauftragte ein Labor mit einer Analyse der Bodenproben.

Seit Freitag liegt nun das Ergebnis vor: In den vermuteten kontaminierten Bereichen wurde das Unkrautvernichtungsmittel – im Gegensatz zum "sauberen" Referenzbereich – in 700- bis 3400-facher Konzentration nachgewiesen. Und das trotz Regen rund um den Probeentnahme-Termin.

"Hätte ein Kind von diesen Ribiseln gekostet, hätte das in diese Konzentration auch letal ausgehen können", ist Janschka überzeugt. "Das ist kein Kavaliersdelikt mehr." Nun rätseln die Gemeindeverantwortlichen, wer zu solchen Maßnahmen greifen könnte. In sozialen Medien sind die Gartengestaltungsmaßnahmen der Gemeinde im Klosterpark zuletzt massiv kritisiert worden. "Wenn so eine Kritik aber derartige Auswüchse findet, dann muss man schon intensiv nachdenken", sagt der Ortschef.

Die Polizei ermittelt aktuell wegen Sachbeschädigung. Nun will Janschka wegen Personengefährdung auch die Staatsanwaltschaft einschalten.

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