Neuer Öffi-Komfort nicht für die Schüler

Zwettls HLW-Schulsprecherin Radinger (mi.) und Kolleginnen ärgern sich.
Jugendliche müssen vorzeitig den Unterricht verlassen, um ihren Bus zu erreichen.

Der seit 13. Dezember 2015 geltende Takt-Fahrplan der ÖBB soll das Reisen mit den Öffis bundesweit bequemer machen. Allerdings haben einige Änderungen dazu geführt, dass der Komfort beim Waldviertler Busnetz an mehreren Stellen auf der Strecke geblieben ist. Dutzende Schüler in Zwettl müssen jetzt vorzeitig den Unterricht verlassen, um ihren Bus nach Hause zu erreichen. Andere haben neuerdings Wartezeiten von bis zu zwei Stunden oder kommen überhaupt nicht mehr bis nach Hause. Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) verspricht Besserungen ab 8. Februar.

Der Ärger bei den Direktoren der Zwettler Grund- und Höheren Schulen sitzt tief. Seit Tagen sammeln sie Problemfälle bei der Nutzung Waldviertler Busverbindungen. Die Liste wird länger und länger. "Mich ärgert besonders, dass wir im Vorfeld nicht informiert wurden. Es gab im Vorjahr einen Fahrplandialog, aber keiner hat die gravierenden Änderungen angesprochen", erzählt Friederike Wieseneder, Direktorin der Höheren Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe (HLW). Auch Gerhard Uitz, Direktor der Privaten Mittelschule in Zwettl, regt sich auf: "Wenn wir den Stundenplan erstellen, richten wir uns immer nach den Abfahrtszeiten. Unter dem Jahr können wir aber nichts mehr ändern", sagt Uitz und verlangt genauso wie Elternvertreter Bernhard Berger erneute, positive Änderungen.

Probleme gibt es etwa mit der Buslinie "WA1" Richtung Gmünd, die nach der sechsten Stunde bisher leicht zu erreichen war. Jetzt ist die Abfahrt in Zwettl um 13.11 Uhr, der Unterricht endet aber um 13.15 Uhr. "Wenn die Schüler diesen Bus nicht erreichen, können sie erst zwei Stunden später heimfahren", erzählt HLW-Schulsprecherin Kristina Radinger.

Gestrandet

Andere Schüler aus Langschlag, Bezirk Zwettl, stranden nach dem Nachmittagsunterricht in Groß Gerungs, weil ihre Linie WA 32 um 16 Uhr nach Karlstift gestrichen wurde. Auch Wolfgang Steinbauer, Direktor des Zwettler Gymnasiums, kennt mehrere Busprobleme. Er ist überrascht, dass so wenig auf die Schüler geachtet wurde. "Immerhin sind sie die Hauptklientel", sagt Steinbauer.

Die VOR-Vertreter kennen die Beschwerden aus Zwettl und versprechen Adaptionen etwa beim WA 32. Die Buslinie WA1 kann allerdings nicht mehr verschoben werden, weil sie auf die Bahn in Krems abgestimmt ist. Als Alternative "fährt der bestehende Wieselbus F um 13.26 Uhr in Zwettl (Kampbrücke) ab", sagt VOR-Sprecher Georg Huemer.

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