Neuer Gourmet-Magnet will Dorf aus Dornröschenschlaf holen

Inhaber Günther Steinhauer legt im Wegscheidhof höchsten Wert auf regionale Zutaten
Jung-Hotelier baut Restaurant in historischem Ambiente sanft um und überrascht mit tollen Genüssen

Der nahe Kamp rauscht friedlich, der Wald der umgebenden Hügel reicht fast in die Mitte des kleinen Ortes Wegscheid, der zu Pölla im Bezirk Zwettl gehört. Hier vermittelt das Hotel Wegscheidhof historische Sommerfrische-Idylle. Hinter der etwas altehrwürdigen Kulisse verbirgt sich seit einiger Zeit ein kulinarischer Geheimtipp. Denn wenn die Gaststube auch schlicht und traditionell gehalten ist, die Küche tischt Speisen auf, die wohl auch zu einem Haubenlokal passen würden.
Inhaber Günther Steinhauer hat das Hotel vor fünf Jahren von seinem Vater übernommen, nachdem er in verschiedenen Toprestaurants Erfahrungen gesammelt hat. Gelernt hat er bei Wagner-Bacher in Mautern, ehe er in Häusern wie dem Hospiz-Restaurant am Arlberg oder im Pfefferschiff bei Salzburg arbeitete.
Von dort hat er viel Wissen mit gebracht. Aber für sein Restaurant arbeitet er an einem eigenen Stil: „Mir wird das Regionale immer wichtiger. Deshalb rede ich nicht mehr von Tomaten, sondern sage Paradeiser und Mais ist Kukuruz. Wenn man schon so eine Tradition hat, muss man sie pflegen“, erzählt Steinhauer. So hat er Kontakt zur Slowfood-Organisation gesucht und verwendet beispielsweise Waldstaudekorn aus dem Waldviertel, Garser Safran, Wild von einheimischen Jägern oder Apfelsaft aus der Wachau. Das Lavandtaler Kukuruz-Hendl gehört zu den am weitest gereisten Zutaten.
Was Steinhauer und sein Küchenchef Dietmar Bolzer daraus zaubern, macht nicht nur Einheimische glücklich. Die österreichische Rallye Legende Willi Rabl aus Senftenberg bei Krems, der hier häufig mit Sportlerkollegen einkehrt, meint: „Meine Frau, die Biobäuerin Eveline Fürst, kocht wirklich ausgezeichnet. Aber von dieser Küche sind wir beide begeistert.“

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