Neue Belastungen für Niederösterreicher

In vielen Gemeinden wird die Wassergebühr angehoben.
Gebühren für Wasser, Kanal und die Müllabfuhr steigen teils kräftig an.

Kommunale Gebührenerhöhungen bringen für viele MenschenMehrkosten. Wer sich einen Überblick verschaffen will, welche niederösterreichischen Gemeinden 2014 ihre Gebühren für kommunale Dienstleistungen (Trinkwasser, Kanalisation, Müllabfuhr, Friedhof, Aufschließungsabgabe) erhöhen, braucht ein Telefon und viel Geduld.

Da Gemeinde-übergreifende Institutionen wie Arbeiterkammer oder Gemeindebund keine Erhebungen zu Gebührenerhöhungen tätigen und daher auch über keine überregionalen Daten verfügen, bleiben nur Anrufe in den Gemeindeämtern, um die gewünschte Information zu erhalten – aus diesem Grund (und weil die Gebühren in den verschiedenen Gemeinden höchst unterschiedlich berechnet werden) gibt es auch keine Durchschnittswerte.

Neue Belastungen für Niederösterreicher
Der KURIER hat in den Rathäusern der wichtigsten Kommunen nachgefragt; das Ergebnis ist ebenso überraschend wie uneinheitlich: Während einige – vor allem große – Städte 2014 keinerlei Gebühren erhöhen (siehe Zusatzbericht), wird es in manchen Gemeinden für die Bürger teils empfindlich teurer. Wieder andere verteuern ihre Gebühren nur um die Inflationsrate bzw. haben automatische Index-Anpassungen beschlossen.

So hält es etwa die Industrieviertel-Metropole Wiener Neustadt, wo die Preise für Trinkwasser (von 1,48 auf 1,52 € pro ), Kanal (2,54 auf 2,61 € pro Nutzfläche) und die Müllbehälter-Grundgebühr (von 5,66 auf 5,81 € für eine 240-Liter-Tonne) inflationsbedingt um 2,7 Prozent steigen.

In Bruck/Leitha werden die jährliche Wasserzähler-Bereitstellung und die Kanalbenützungebühr um jeweils sieben Prozent teurer.

Auch die Stadtgemeinde Tulln setzt auf Inflationsabgeltung: Der Kanal-Einheitssatz steigt von 1,68 auf 1,71 €, Trinkwasser wird um zwei Cent teurer und kostet im neuen Jahr 1,09 € pro . Die günstigsten Friedhofsgebühren steigen von 287 auf 306 Euro; die Aufschließungsabgabe wird um 14 auf 728 € erhöht. Die Müllgebühren steigen geringfügig; etwa von 127,22 auf 129,40 € für das Paket „Restmüll & Papier“ – das gilt auch für alle anderen Mitgliedsgemeinden des Abfallwirtschaftsverbands Tulln.

„Bei uns werden die Gebühren zu Jahresbeginn routinemäßig um den Verbraucherpreis-Index erhöht“, sagt Magistratsdirektor Christian Schneider aus Waidhofen/Ybbs. Konkret sind das zwischen 1,7 und 2,44 Prozent für Wasser, Müllabfuhr und Kanal.

Im Weinviertel erhöht Stockerau die Müllgebühren um 5,3 Prozent.

In Korneuburg steigen die Wassergebühr um 1,6 Prozent oder 2 Cent pro ; die Aufschließunsabgabe wird gleich um 22 Prozent auf 150 € erhöht. Auch die Kanalgebühren werden teurer; das genaue Ausmaß muss allerdings erst beschlossen werden.

Auch in Mistelbach werden nach einer Empfehlung des Rechnungshofs die Gebühren im Lauf des Jahres erhöht; um wie viel steht noch nicht fest.

Gänserndorf erhöht die Kanalgebühren (von 2,27 auf 2,48 € pro ), wobei es für den Stadtteil Gänserndorf Süd (von 3,28 auf 3,41 €) eine eigene Regelung gibt. Billiger wird in Gänserndorf dafür der Biomüll. Um die Akzeptanz zu erhöhen, wurden die Kosten für kompostierbare Biomüll-Säcke schon im Dezember um ein Drittel (!) von drei auf zwei Euro pro Rolle gesenkt.

Neue Belastungen für Niederösterreicher
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Die StadtKrems erhöht die Gebühren für Kanalisation um durchschnittlich 2,5 prozent; Trinkwasser wurde schon im November um 2,4 Prozent (für einen Durchschnittshaushalt) teurer.

In Gmünd steigen schließlich die Friedhofsgebühren um durchschnittlich fünf Prozent, im Gegenzug werden Nischen für Urnen gleich um 65 Prozent (!) billiger und kosten fortan nur noch 387 statt bisher 1080 Euro.

Nicht alle Gemeinden lassen ihre Bürger im neuen Jahr für kommunale Dienstleistungen tiefer in die Tasche greifen: „Mit heutigem Stand gibt es 2014 keine Gebührenerhöhungen. Es gibt keine entsprechenden Beschlüsse; auch im Budget sind keine Erhöhungen eingeplant“, sagt Klosterneuburgs Stadtamtsdirektor Michael Duscher.

Mit dieser für die Bürger erfreulichen Meldung steht die drittgrößte Stadt Niederösterreichs nicht allein da; auch andere Kommunen verzichten auf Gebührenerhöhungen: Die Preise bleiben in der Landeshauptstadt St. Pölten ebenso gleich wie in den Städten Mödling, Baden, Schwechat (hier werden Erhöhungen im Laufe des Jahres aber nicht ausgeschlossen) und Neunkirchen im Industrieviertel. Im Mostviertel sind in Amstetten und Scheibbs keine Erhöhungen geplant, im Norden Niederösterreichs bleiben die Gebühren für kommunale Dienstleistungen u. a. in Hollabrunn, Zwettl und Waidhofen/Thaya gleich.

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