Nach Schicksalsschlägen sitzt Pflegerin im Rollstuhl

Margit Huber (mi.) braucht 24-Stunden-Betreuung, Tochter Marlene (li.) und ihre Pflegerin helfen.
Das Geld fehlt, um das Wohnhaus im Waldviertel barrierefrei machen zu können, eine Spendenaktion startete.

Bis 2010 hatte Margit Huber (45) aus Albrechts bei Gmünd im Waldviertel ein Leben, wie sie es sich erträumt hatte. Einen Ehegatten, den sie liebte, drei Kinder, die sie pflichtbewusst erzog, und ein schmuckes Haus mitten im Grünen. Seit ihr Mann Christian tot ist, ist nichts mehr wie früher. Nach einem Schlaganfall und einer diagnostizierten Epilepsie sitzt die frühere Heimpflegerin im Rollstuhl und ist selber auf eine 24-Stunden-Betreuung angewiesen. Jetzt hofft sie auf finanzielle Hilfe, um das Eigenheim trotz hoher Restschulden barrierefrei umbauen zu können.

"Es wäre schön, wenn ich mal problemlos ins Freie fahren könnte. Mehrere Stufen machen das unmöglich", sagt Margit Huber, die sich sichtlich anstrengen muss, um Sätze formulieren zu können. "Heute klappt das ganz gut. Öfters ist es schwer, sie zu verstehen", weiß die 23-jährige Tochter Marlene, die neben ihrem Job als Angestellte einer Agrarfirma ihrer Mutter oft unter die Arme greifen muss. Seit Kurzem ist auch eine Betreuerin rund um die Uhr im Haus, um die Familienangehörigen zu entlasten. "Früher war ich diejenige, die den Pflegebedürftigen geholfen hat. Jetzt muss mir jemand helfen, weil ich nichts mehr alleine schaffe", erzählt Huber nachdenklich. Sie war 15 Jahre lang beim Hilfswerk als Heimpflegerin tätig.

Schuldenlast

Mehrere Schicksalsschläge haben ihr Leben auf den Kopf gestellt. Ihr Ehemann Christian starb vor sechs Jahren mit nur 43 Jahren an einem schweren Herzleiden und ließ sie mit einem hohen Restkredit für das Haus zurück. Als die 45-jährige Mutter ihr Leben wieder halbwegs geordnet hatte, erlitt sie vor zwei Jahren plötzlich einen Schlaganfall. Als wäre das noch nicht genug gewesen, stellten Ärzte nach einem Sturz vor drei Monaten über die Kellertreppe Epilepsie fest. Seither sitzt Huber im Rollstuhl, ist halbseitig bewegungsunfähig und kaum in der Lage, um lesen, schreiben und rechnen zu können.

Ursprünglich hatte Tochter Marlene das Eigenheim übernommen, um es mit ihrem Geld auszubauen. Seit ihre Mama im Rollstuhl sitzt, geht es aber nur noch darum, das Haus barrierefrei zu machen. "Wir schaffen das alleine finanziell nicht mehr und müssen um Hilfe bitten", sagt Marlene. Die geringe Pension ihrer Mutter reicht gerade dafür, um die Raten des Kredits abzustottern.

Steile Stufen

Es müsse eine Lösung gefunden werden, damit Margit Huber in Zukunft mit dem Rollstuhl mehrere steile Stufen bewältigen kann. Finanziell sei auch ein nötiger Belag für die derzeit noch geschotterte Zufahrtsstraße zu stemmen.

Um die Familie finanziell zu unterstützen, hat die Gemeinde ein Spendenkonto eröffnet. "Die Hubers haben immer in verschiedenen Vereinen mitgeholfen. Jetzt wollen wir ihnen Hilfe zurückgeben", sagt Bürgermeister Alois Strondl und nennt seine Beweggründe. Das Konto bei der Raiffeisenbank Oberes Waldviertel, Bankstelle Waldenstein, lautet auf den Namen "Margit Huber". Helfen kann man unter: IBAN AT87 3241 5000 0201 1617

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