„Mein Lieblingssaurier is a Gansl“

Rainer Wöss beim Buschenschank Nierscher
Beim Buschenschank mit Rainer Wöss.

Man kennt ihn aus dem Oberösterreich-Landkrimi „Der Tote am Teich“, von Karl Markovics „Superwelt“, Soko Donau und Cop Stories. Aber er hat auch eine andere schauspielerische Seite, die Rainer Wöss in „Verliebt in Berlin“, „Für alle Fälle Stefanie“ und bei „Hinter Gittern“ zeigt. Derzeit steht der gebürtige Oberösterreicher für das ORF/MDR-Drama „Die Stille danach“ gemeinsam mit Ursula Strauss vor der Kamera. Trotz dichtem Terminkalender hat sich Wöss für ein Treffen mit dem KURIER beim Buschenschank Nierscher in Weidling im Bezirk Wien-Umgebung Zeit genommen.

Die Wahl des Lokals fiel dem Schauspieler nicht schwer. Kommt es doch seinem Hobby entgegen: „Nächstes Jahr möchte ich in dieser Gegend Schwammerl suchen gehen und anschließend bei diesem Heurigen einkehren. Das wäre ein perfekter Tag“, schwärmt Wöss. „Schwammerl brocken“ sei seine absolute Leidenschaft, erklärt er. Zu seinen präferierten Sorten zählen Steinpilze und Eierschwammerl. Also beim Sammeln und beim Essen sowieso.
Wenn Wöss nicht durch die Wälder streift, frönt er seinem zweiten Hobby – Tierdokumentationen. Hier haben es ihm die Dinosaurier besonders angetan. Eine Vorliebe, die sich, wie der Schauspieler scherzt, auch kulinarisch niederschlägt. Als nämlich vor einiger Zeit ein Paläontologe „grilled chicken“ als seine Lieblingssaurier bezeichnete, weil die Hendln doch die nächsten Verwandten der Urzeittiere seien, erkor Rainer Wöss„grilled goose“, also Gans, in den Stand seiner Lieblingsspeisen – und Dinos. Die er auch prompt bei Nierscher bestellte. Platz für eine Nachspeise ließ er aber. Denn beim Buschenschank Nierscher seien die Schaumrollen und die Käsespieße unübertroffen.

„Des is ma net wurscht"

Wöss ist Schauspieler aus Leidenschaft, kennt jedoch auch Schattenseiten der Branche. „Theater ist viel Arbeit für kein Geld. Beim Fernsehen verdient man wenigstens anständig“, erzählt er. Obwohl die Konkurrenz groß ist, befindet er sich nicht im Wettstreit mit den Kollegen. „Entweder ich passe in die Rolle oder nicht. Das hat mit den anderen nichts zu tun, aber ich muss immer das Beste aus der Rolle machen, das ist der eigentliche Kampf – aber mit mir selber“, berichtet er. Generell dreht sich in Wöss Leben alles um die Schauspielerei. Seiner großen Liebe und heutigen Ehefrau ist der 53-Jährige zum ersten Mal auf einer Bühne begegnet. Er gab den Hansi Bockerer, sie Mitzi Haberl. Noch heute ist seine Frau seine schärfste Kritikerin. „Nach einer Premiere habe ich mich immer mit ihr im Wirtshaus getroffen und meinen Auftritt besprochen.“ Er könne sich darauf verlassen, stets ihre ehrliche Meinung zu hören. Mit seiner Frau könne er auch am besten lachen, sagt Wöss und hat gleich eine Anekdote parat: So habe seine Gattin zu seinem 50. Geburtstag seine Grabrede in Auftrag gegeben, die der Verfasser – professioneller Grabredner und guter Freund – persönlich vortrug. Was der Schauspieler dazu zu sagen hatte? „Des is ma net wurscht“.

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