AMS kontert mit Betriebstour

5800 neue Jobs werden heuer und im kommenden Jahr entstehen – zu wenig für die Arbeitsuchenden
Bei mehr als 1800 Firmenbesuchen haben die Vermittler bisher 8200 Jobs aufgetan.

Die Situation am Arbeitsmarkt wird prekärer. Nach wie vor rittern viel mehr Arbeitskräfte um einen Job, als freie Posten vorhanden sind. Das lässt die Arbeitslosigkeit weiter steigen. Eine verzwickte Situation für die Job-Vermittler vom Arbeitsmarktservice.

„Heuer und im kommenden Jahr werden in Summe rund 5800 neue Arbeitsplätze in den niederösterreichischen Unternehmen entstehen“, sagt AMS-Chef Karl Fakler. „Das Angebot an Arbeitskräften ist aber weiterhin deutlich größer als die Menge der freien Positionen.“

Bereits im Vorjahr hatte Niederösterreich bundesweit – nach Wien – den zweitgrößten Arbeitslosenanstieg. Und Fakler ist wenig zuversichtlich, dass sich an diesem Trend rasch etwas ändert. Heuer rechnet er mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen um weitere 7,1 Prozent – ein Plus von 3100 Personen. Insgesamt wären dann 47.600 Niederösterreicher ohne Job. „2014 wird sich der Anstieg deutlich abflachen“, schätzt Fakler. Und so treibt der AMS-Chef seine Mitarbeiter an, in jedem Winkel des Landes freie Stellen aufzutun. Seit Ende März sind Job-Vermittler auf Tour. Die Bilanz: Bei knapp 1800 Betriebsbesuchen wurden 8200 freie Stellen akquiriert.

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Aktuell verzeichnet Niederösterreich im Bundesländervergleich mit einem Plus von „nur“ 7,3 Prozent die am wenigsten stark steigende Arbeitslosigkeit. Fakler: „Im April haben 13.367 arbeitslose Niederösterreich wieder eine Beschäftigung gefunden – österreichweit das absolut größte Plus.“

Ein Problem bei der Stellenbesetzung ist nach wie vor die Qualifikation der Bewerber. „Die Betriebe suchen vor allem gut qualifizierte Fachkräfte“, sagt der AMS-Geschäftsführer. Diese sind – trotz großen Arbeitskräfteangebots – nicht immer leicht zu finden. „In unserem Bewerber-Pool können 43 Prozent der Arbeitsuchenden nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss vorweisen.“ Findet dadurch ein Betrieb keinen passenden Mitarbeiter, setzt das AMS auf „arbeitsplatznahe Qualifizierung“. Ein Bewerber wird dann auf einen konkreten Job hin geschult – das Unternehmen trägt die Ausbildungskosten, das AMS finanziert den neuen Mitarbeiter während der Schulung.

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