Mariazellerbahn macht Rennen

Mariazellerbahn macht Rennen
Konzept und Bahn-Großinvestition punkten: Die Landesschau 2015 geht an Annaberg, Frankenfels und Scheibbs.

Alleine wird das Ding nicht laufen.  Wir werden das Pferd satteln, reiten müssen Sie selber und das erwarte ich mir auch", machte Landeshauptmann Erwin Pröll deutlich.  Selten war der Millenniumssaal im Landhaus zu St. Pölten so voll besetzt wie Dienstag. Grund: Die "Eroberung der Alpen" war angesagt. Untertitel "Natur & Technik". So heißt die Landesausstellung 2015 und den Zuschlag  bekam wie erwartet das Einreichkonsortium aus Pielach-und Erlauftal, Eisenstraße und Mariazellerland.

Als Standortgemeinden der Landesschau dürfen Frankenfels (Laubenbachmühle), Annaberg (Wienerbruck) und Scheibbs mit St. Anton an der Jesnitz (Schloss Neubruck) jubeln.  Herzstück  ist die Mariazellerbahn. Dass das Land  über die Verkehrsgesellschaft NÖVOG 117 Millionen Euro in ihre Modernisierung als  "Himmelstreppe" pumpt, war ein mit entscheidendes Argument.

Ausgehend von der "Erfolgsgeschichte der Landesausstellungen mit bisher insgesamt zehn Millionen Besuchern" ist Pröll überzeugt, dass auch hier "die  gesamte Region eine unglaubliche Kraft und eine vollkommen neue Entwicklungsperspektive entwickeln wird". Kurzum:  Man wolle  einen Tourismusmagnet schaffen und  neue Wertschöpfung erzielen.

Am Standort Laubenbachmühle wird um  20 Millionen Euro das neue Bahn-Betriebszentrum gebaut,  Wienerbruck bekommt um drei Millionen ein neues Naturparkzentrum Ötscher-Tormäuer. In  Neubruck  fließen neun Millionen Euro  in den  interkommunalen Wirtschaftspark (Ex-Papierfabrik) sowie die Sanierung des Schlosses. "Durchaus internationale Maßstäbe" peilt Landesschauen-Geschäftsführer Kurt Farasin an. "Das ist wie ein Universum-Film, den man zu Fuß gehen oder im Zug befahren kann." Besucher-Erwartungshaltung: Im Mittelfeld der bisherigen Ausstellungen zwischen 150.000 und 600.000 Gästen. Pröll: "Wenn wir darüber sind, werden wir uns freuen."

Das tut Frankenfels-Ortschef Franz Größbacher schon jetzt.: "Wir dürfen eine Sternstunde erleben, die fett in den Geschichtsbüchern eingetragen wird." Und natürlich, "wir werden reiten mit dem Pferd". Von einer "einmaligen Chance für so eine kleine Gemeinde" spricht Petra Zeh aus Annaberg. "Unser Ziel ist es, die Natur erlebbar zu machen." Über "einen schönen Tag als Belohnung für harte Arbeit" jubelt Christine Dünwald (Scheibbs). Immerhin stünden 17 Eisenstraßen-Gemeinden des Bezirks hinter dem Projekt.

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