Marchegg: "Das Tor zum Osten"

Der Spatenstich für einen modernen Bahnhof in Marchegg ist erfolgt
Bis Ende des Jahres soll der Grenzbahnhof in neuem Glanz erstrahlen und als Visitenkarte für einreisende Gäste dienen

Als „das Tor zum Osten“ bezeichnete Verkehrsminister Alois Stöger den Bahnhof Marchegg, der zum Spatenstich Mittwochvormittag mit dem Zug angereist war. Auf der Ostbahn soll in den kommenden Jahren der Schienenverkehr ausgebaut werden. Damit die einreisenden Gäste einen positiven Eindruck von Österreich haben, wird bis Ende des Jahres umfangreich saniert.

Der Umbau des Bahnhofs erfolgt auf zwei Etappen. Neben einem Blindenleit-System zur besseren Orientierung, einer Verlängerung der Bahnsteige sowie einem barrierefreien Zugang werden auch mehr Park&Ride-Plätze für die Pendler angelegt werden. Insgesamt 120 Plätze für Autos sowie 50 Plätze für Fahrräder. „Marchegg entwickelt sich damit vom Grenzbahnhof zu einer modernen Anlage“, prophezeit ÖBB-Vorstandsdirektor Franz Bauer. Die Arbeiten werden unter laufenden Betrieb stattfinden, der Bahnverkehr bleibt währenddessen aufrecht.

Während der Bauarbeiten kann es allerdings, teilweise auch nachts, zu Lärmentwicklung kommen. Nachtarbeiten seien laut ÖBB notwendig, weil der Umbau eben unter laufendem Bahnbetrieb erfolgt und Auswirkungen auf den Zugverkehr so gering wie möglich gehalten werden sollen. „Damit werden wir leben müssen“, sagt Bürgermeister Gernot Haupt, „aber das tun wir gerne.“

Verbundene Hauptstädte

Das Projekt „WienBratislava“ ist Teil des transeuropäischen Netzes das Paris, Straßburg, Stuttgart, Mün­chen über Wien mit Bratislava verbindet und künftig in die Baltisch-Adriatsche Achse, von Danzig über Kattowitz nach Bratislava und Wien eingebunden werden soll. Das grenzüberschreitende Vorhaben sieht deshalb auch den zwei­gleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der bestehenden ÖBB-Strecke vom Bahnhof Stadlau bis zur Staatsgrenze vor. Die Strecke MarcheggNew York soll künftig mit nur einem Halt zu bewältigen sein, nämlich am Flughafen Schwechat.

Bei diesem Projekt handelt es sich auch um den Ausbau einer Bestandsstrecke mit der „längsten Geraden“ (rund 32,5 km) im österreichischen Eisenbahnnetz. Bis 2023 soll der Ausbau abgeschlossen sein. Derzeit liegt das Projekt jedoch wegen Einsprüchen beim Bundesverwaltungsgericht. Landesrat Karl Wilfing zeigt sich dennoch optimistisch. Mit der Renovierung des Bahnhofs sei nun der erste Etappenschritt erfolgt. Auf slowakischer Seite werde der Ausbau laut Stöger bereits stark forciert.

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