Mandat für Nationalrat: Fazekas kehrt in die Politik zurück

Fazekas fühlt sich für neue politische Aufgabe bereit
Der Schwechater Ex-Stadtchef folgt Hubert Kuzdas nach. Er ist der Nächste auf der Landesliste.

Knapp zwei Jahre lang war es zumindest politisch still um Schwechats Ex-Bürgermeister Hannes Fazekas. Doch nun will der Polizeibeamte Jeans, Dreitagebart und Lederjacke wieder gegen Sakko und Krawatte tauschen: Mit 23. September kehrt er in den Nationalrat zurück. Er übernimmt das Mandat von Hubert Kuzdas, der sich Ende August aus der Politik zurückgezogen hatte.

"Ich glaube, dass ich noch immer etwas bewegen kann", sagt Fazekas im KURIER-Gespräch. "Auch mit dem Umstand versehen, dass ich eine Menge Erfahrung habe und die Politik nicht nur von ihrer glorreichen Seite kenne." Wegen Ungereimtheiten beim Bau des Multiversum sowie bei weiterer Projekte der Stadt während Fazekas’ Amtszeit, ermittelt das Bundesamt für Korruptionsbekämpfung. Auch der Politiker selbst brachte Anzeigen ein. Am 13. November 2013 trat Fazekas als Bürgermeister zurück, zuvor hatte er bereits sein Nationalratsmandat verloren.

Doch der Schwechater ist auf der Landesliste nach Kuzdas der Nächstgereihte. Er habe sich die Entscheidung, das Mandat anzunehmen, nicht leicht gemacht. "Ich habe die Unterstützung meiner Familie. Das war mir sehr wichtig, weil gerade meine Familie in den letzten Jahren sehr gelitten hat." Fazekas Immunität als Angeordneter hat keine Auswirkungen auf die laufenden Ermittlungen.

Nach seinem Rücktritt war es um den ehemaligen Stadtchef ruhig geworden. Fazekas kehrte bereits am nächsten Tag in den Polizeidienst zurück und ist aktuell bei der Kriminalpolizei in Wien tätig.

Abstand

Der Abschied von der Politik fiel ihm nicht leicht. "Es war für mich eine sehr große emotionale Herausforderung, weil ich den Job sehr geliebt habe. Bürgermeister zu sein, ist eine fordernde aber auch schöne Tätigkeit", sagt er. Nun habe er aber den nötigen Abstand, um seine Funktion als Abgeordneter mit Erfahrung und ohne großen Druck zu übernehmen. "Ich sehe mich auch nicht als Abgeordneter der Stadt Schwechat, sondern bin für die Region zuständig."

Zu den Ermittlungen will er sich nicht äußern. Nur so viel: Es gehe ihm gut. "Ich habe Vertrauen in die Justiz, dass gut gearbeitet wird". Natürlich sei die Situation nicht angenehm. "Es schwebt ein Damoklesschwert über dem Kopf."

Politik. Hannes Fazekas wurde am 9.12. 1963 in Wien geboren. Für die SPÖ saß er von 2000 bis 2002 im Schwechater Stadtrat , 2002 wurde er zum Bürgermeister gewählt. 2006 zog er in den Nationalrat ein. 2013 verlor er sein Mandat im Zuge der Nationalratswahl. Am 13.11.13 trat er auch als Stadtchef zurück.

Privat. Fazekas war ab 1995 als leitender Exekutivbeamter bei der Polizei Schwechat tätig. Nach seinem Rücktritt als Stadtchef kehrte er in seinen Beruf zurück. Er ist seither bei der Kripo in Wien beschäftigt. Fazekas ist verheiratet und hat drei Töchter. Er lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Rannersdorf.

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