Lettischer Minister spürte Widerstand im Bio-Land

Freundliche, aber ernste Gespräche: LR Pernkopf (l.), die Minister Duklavs u. Rupprechter, der Wieselburger Biobauer Lutz
Mit neuen Verordnungen zum biologischen Landbau droht die EU weit über das Ziel hinauzuschießen.

Am Hof eines Mostviertler Bio-Pioniers wurde gestern europäische Agarpolitik praktiziert. Rund um die von der EU-Kommission angestrebte neue Verordnung für biologisch wirtschaftende Betriebe drohen Österreichs Bio-Bauern bedrohliche Veränderungen. Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und Agarlandesrat Stephan Pernkopf machten am Wieselburger Biohof Lutz dem lettischen Agrarminister Janis Duklavs die Gründe für ihren Widerstand gegen die Verordnung klar. Weil Lettland derzeit den EU-Vorsitz inne hat, ist Duklavs der Chef des EU-Agrarministerrats.

Genau ließ sich die lettische Delegation die Gemüseproduktion und -verarbeitung am Hof der Familie Lutz erklären. Seit 1978 wird hier Wurzelgemüse produziert. Mittlerweile beliefert der Betrieb mit 25 Beschäftigten seit Jahren Krankenhäuser in Wien und NÖ mit Biogemüse. Genau informierte sich Minister Duklavs bei Firmenchef Robert Lutz auch über das Kontrollwesen in Produktion und Handel. Mit der neuen Bioverordnung wolle die Kommission auf Konsumentenwünsche reagieren, die absolut unbelastete Bio-Produkte fordern, sagte Duklavs.

Rupprechter und Pernkopf stehen zu einwandfreien Produkten aus bäuerlicher Produktion. Doch Pläne, dass Bauern der Bio-Status aberkannt wird, wenn Produkte von Umwelteinflüssen aus der Luft oder dem Verkehr belastet werden, lehnen sie strikt ab. Große Schutzzonen zu Bio-Gründen oder das geplante EU-Verbot, dass ein Betrieb die Wirtschaft wie bisher in Bio-Ackerbau und konventionellen Weinbau teilt, nannte Pernkopf kontraproduktiv für die Betriebe.

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