Krankenkasse schreibt Millionen-Plus

Für 2013 weist die NÖGKK noch ein Plus aus.
Aber düstere Prognose: 2014 drohen 10 Millionen Euro Minus.

Knapp 885.000 Versicherte haben 2013 insgesamt 1,7 Milliarden Euro an Beiträgen an die NÖ Gebietskrankenkasse bezahlt. Genug, um Kassen-Obmann Gerhard Hutter zum vierten Mal in Serie jubeln zu lassen: "Wir schreiben ein Plus von 34,2 Millionen Euro erwirtschaftet und sind das vierte Mal in Folge positiv - keine Selbstverständlichkeit." Aktuell sind die Gesamteinnahmen der Kasse mit knapp 2 Milliarden Euro noch hoch genug für ein Plus. Die Prognose allerdings schaut derzeit düster aus.

Jeden Tag des abgelaufenen Jahres hat die NÖGKK 4 Millionen Euro für Spitäler, ärztliche Leistungen und Medikamente ausgegeben - in Summe 1,45 Milliarden Euro. Die gesamten Versicherungsleistungen lagen 2013 bei 1,9 Milliarden Euro. "Pro Anspruchsberechtigen bedeutet das im Schnitt 1627 Euro", rechnet Hutter vor. Und er kennt auch die Ausreißer: "426.588 Euro an Medikamentenkosten haben wir im Vorjahr allein für einen einzigen Patienten gezahlt."

Die Krakenstände sind im Vorjahr gestiegen: Knapp 114 Millionen Euro Krankengeld hat die NÖGKK ausbezahlt. Dabei fällt auf, dass Beschäftigte weniger häufig krank sind (im Schnitt 3,37 Krankengeldtage) als Arbeitslose (33,42 Krankengeldttage). Und Hutter betont, dass nicht nur die Versicherten von den Leistungen der Kasse profitieren: "Rund 300.000 Personen waren im Vorjahr beitragsfrei mitversichert. Das ist etwa ein Viertel unserer Anspruchsberechtigten. Sie haben im Vorjahr 198 Millionen Euro an Leistungen verbraucht - und das ohne jegliche Beitragsleistung."

Hutter relativiert auch das erwirtschaftete Plus. Schließlich habe man in den Ausgleichsfonds der Gebietskrankenkassen einzahlen müssen. "So bleibt unterm Strich ein Jahresüberschuss von 17,1 Millionen Euro." Das Geld fließt in Rücklagen. "Das Ergebnis ist damit offiziell eine schwarze Null."

Für den Direktor der NÖGKK, Jan Pazourek, bleibt es dennoch "das beste Ergebnis seit mehr als zehn Jahren". Und er verweist auf schwierigen Rahmenbedingungen: "Wir haben im Vergleich mit allen anderen Gebietskrakenkassen das geringste Wachstum der Beitragseinnahmen zu verzeichnen gehabt." Das positiv Ergebnis beweise, dass "der Konsolidierungskurs gefruchtet" habe.

Prognose

Die Vorschau ist aufgrund der prognostizierten Wirtschaftdaten aber eingetrübt: Für 2014 haben die Finanzer der Kasse ein Minus von 9,9 Millionen Euro berechnet.

"Wir werden alles unternehmen, um dieses veranschlagte Ergebnis umzudrehen", sagt Pazourek. Erreicht werden soll das "mit einer moderaten Steigerung bei den Heilmitteln" und durch einen Vertrag mit der Ärztekammer, der die Laborkosten senken soll.

Eine Zusammenlegung der Kassen, um die Ausgaben zu senken, kommt für die Verantwortlichen der NÖGKK nicht infrage. Pazourek argumentiert seine Haltung mit den Verwaltungskosten: "Der Verwaltungsaufwand hat im Vorjahr nur 2,2 Prozent unserer Ausgaben ausgemacht. Das sind monatlich 3,24 Euro pro Anspruchsberechtigtem. Da gibt's also nicht viel Geld zu holen."

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