Team Stronach: Klubobmann Laki muss gehen

APA12453968 - 24042013 - ST.PÖLTEN - ÖSTERREICH: Team Stronach im Landtag: Walter Laki (Klubobmann/l.) waehrend der konstituierenden Sitzung des NÖ Landtages am Mittwoch, 24. April 2013, in St.Poelten. APA-FOTO: HERBERT PFARRHOFER
Ernest Gabmann folgt Walter Laki – wegen „gravierender Unzufriedenheit mit seiner Arbeitsweise“

Kann ich den Listenplatz haben, den Sie ursprünglich via TV vergeben wollten? Wär lieb. Bitte, Danke & liebe Grüße.“ Das fragte der Kabarettist Franz Josef Moped via Twitter beim „Team Stronach“ an. Es war eine der vielen Reaktionen auf eine KURIER-Geschichte. Jene, dass Frank Stronach einen Nationalratssitz via TV-Show vergeben wollte. Das Konzept dafür übermittelte er ATV und PULS 4; beide Privatsender lehnten ab. Begründung von ATV: „Wir lassen uns nicht von Parteien Formate aufschwatzen.“

Wäre der ORF daran interessiert, Stronach eine Bühne zu bieten, um den geeignetsten Polit-Anwärter aus dem Volk zu finden? Dort sagt man dazu nur so wenig: „Es gab keine Anfrage.“ Faktum ist: Auch der staatliche Rundfunk würde eine solche Show nicht ausstrahlen.

Team Stronach: Klubobmann Laki muss gehen
Andernorts läuft es ebenfalls nicht so, wie Stronach gewollt hat. Der Mann, den er in Niederösterreich trotz Protests der Basis als Landtagsklubchef durchgedrückt hat, ist seit gestern Geschichte.

Der Parteigründer war vom Ex-Rechnungshofbeamten Walter Laki derart angetan gewesen, dass ihn selbst alle möglichen Vorwürfe gegen diesen nicht davon abbringen konnten, ihn als Klubobmann zu installieren.

Widerwillig waren Landesobfrau Elisabeth Kaufmann-Bruckberger und die vier anderen Klubmitglieder Stronachs Wunsch im April gefolgt. Viele Funktionäre waren empört. Sie wollten Ernest Gabmann junior weiter in diesem Amt, das er interimistisch innehatte.

Gestern war Schluss mit dem Gehorsam. Am Vormittag wählte der Landtagsklub Laki als Fraktionschef ab. Ausgerechnet Gabmann, der von Stronach für kein Amt berücksichtigt worden war, folgt Laki. Die Klublinie weiche zu stark von jener Lakis ab, argumentiert Gabmann.

Dieser hat Stronach Anfang Mai im KURIER getadelt: „Es ist nicht gut, wenn Leute von der Bundespartei ernannt werden – auf Wunsch von Stronach, wie das bei Laki der Fall war. Posten sollten mittels Wahl besetzt werden.“

Mit Stronach ist der Wechsel von Laki zu Gabmann abgesprochen. „Der weiß das schon“, sagte Kaufmann-Bruckberger dem KURIER. Sie stand kurz davor, von Laki desavouiert zu werden. Als Landesrätin hat sie dem Budget für 2014 in der Regierung zugestimmt. Im Landtag, der derzeit über den Haushalt diskutiert, wird Laki den Entwurf aber ablehnen. Die übrigen Mandatare wollten da nicht mitziehen – der Streit um Lakis Führungsposition eskalierte. Kaufmann-Bruckberger sagt: „Es gab gravierende Unzufriedenheit mit der Arbeitsweise von Walter Laki, daher wurde dieser Schritt gesetzt.“

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