Klare Regeln sollen neue Lust auf Sektgenuss bringen

Karl Steininger aus Langenlois ist Winzer und Sekthersteller aus Passion
Neues Gesetz und staatliche Prüfung als Turbo für den österreichischen Schaumwein.

Plopp. Karl Steininger liebt das Geräusch beim Entkorken einer Sektflasche. Am liebsten seiner eigenen. Seit 1989 lebt der Winzer für diese Art der Weinveredelung. So wie andere in seiner Heimatstadt Langenlois, die sich zu einem Zentrum für hochwertigen Schaumwein entwickelt hat. Steininger findet es allerdings schade, dass die Konsumenten wenig über den veredelten "Stillwein" wissen, weil auf der Flasche wenig erhellendes zu lesen ist. Das soll sich bald ändern.

Derzeit laufen letzte Vorarbeiten für eine Qualitätsstufenregelung des einheimischen Sekts – ähnlich jener für den österreichischen Wein. Wie die drei Stufen heißen sollen, wird offiziell noch geheim gehalten. Inoffiziell hört man, dass sie die Begriffe "Klassik", "Reserve" und "Große Reserve" enthalten sollen.

Steininger ist einer der Erfinder der Idee, Qualität des Sekts ebenso staatlich zu kontrollieren, wie Wein. Die Einteilung in drei Qualitätsstufen soll es Genießern leichter machen, für sich das Passende zu finden. "Man soll Sekt in Zukunft nicht nur aus Tradition bei wenigen Anlässen, sondern aus Freude am Genuss trinken", wünscht er sich. Dafür arbeitet seit 2013 ein Sektkomitee, das die gleiche rechtliche Basis hat, wie die Weinkomitees, die alle Weinbaugebiete managen.

Problem

Klare Regeln sollen neue Lust auf Sektgenuss bringen
In der Sektherstellung gibt es international gesehen unterschiedliche Philosophien. Die einen wollen – wie Steininger – sorten- und lagenrein produzieren. Andere setzten traditionell auf das Mischen von Trauben verschiedener Sorten und Herkünfte. "Das war ein langer Weg, weil die Interessen großer Hersteller nicht die gleichen wie die von Winzern sind", sagt Steininger. Trotzdem: "Die Regelung ist im Nationalkomitee durch", betätigt der nö. Landesweinbaupräsident Franz Backknecht.

"Wir haben uns auf eine deutlich strengere Regelung als beispielsweise für Champagner geeinigt, die in dieser Form einzigartig sein dürfte. Sie bringen dem Konsumenten Klarheit. Wir konnten die Interessen kleiner und großer Hersteller unter einen Hut bringen. Der Gesetzesentwurf liegt im Ministerium", sagt Komitee-Vorsitzender Herbert Jagersberger, der für den Sektriesen Schlumberger arbeitet.

Am Tag des Österreichischen Sekts, dem 21. Oktober, findet eine große Verkostung statt, bei der die besten Hersteller des Landes im Wiener Museumsquartier über 100 verschiedene Sekte zur Verkostung anbieten. Geöffnet ist von 16 bis 21 Uhr.www.oesterreichwein.at

Kommentare