Aiderbichl nimmt bissigen Rottweiler auf

„Kein Hund ist von Natur aus bösartig“, sagt Hundetrainer Andreas Schlockermann über Isidor.
Der acht Monate alter Rüde hätte eingeschläfert werden müssen, weil er sechs Menschen attackiert hat.

Verspielt leckt Rottweiler Isidor seinem Hundetrainer Andreas Schlockermann über das Gesicht. Der acht Monate alte Rüde hat auf Gut Aiderbichl in Gänserndorf (NÖ) ein neues Zuhause gefunden. Hinter drei Meter hohen Zäunen, fernab von Besuchern, wird er den Rest seines Lebens verbringen.

Aiderbichl nimmt bissigen Rottweiler auf
Rottweiler Aiderbichl
Das ist nötig, weil Isidor kürzlich Schlagzeilen gemacht hat. Sechs Menschen – darunter zwei Kinder im Alter von acht und zehn Jahren – hat er in St. Johann am Walde, Bezirk Braunau (OÖ) auf offener Straße angefallen und schwer verletzt.

Der Rüde hätte eingeschläfert werden sollen, Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser gab ihm aber eine zweite Chance: "Isidor hat etwas Schreckliches getan, aber er ist auch ein Lebewesen mit Herz, das ein schönes Zuhause verdient." In die Öffentlichkeit werde er nie wieder kommen.

Diszipin und Auslauf

In Gänserndorf kümmert sich jetzt Hundetrainer Schlockermann um ihn. Viel Auslauf, Disziplin und ein Leben unter Artgenossen stehen auf dem Programm. "Wir bekommen oft vermeintlich bösartige Tiere. Oft stellt sich heraus, dass sie nur falsch behandelt worden sind", erklärt Aufhauser. Aiderbichl betreut an 26 Standorten 280 "problematische" Hunde.

Isidor ist am 9. Dezember am späten Nachmittag seinem 20-jährigen Besitzer durch die unversperrte Wohnungstür entwischt. Er attackierte zwei Jugendliche und zwei Erwachsene, zwei Kinder erlitten schwere Bissverletzungen. Einem 42-jährigen Mann gelang es, ihn zu bändigen und in eine Holzhütte zu sperren.

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