Bub bei Verkehrsunfall auf Westautobahn verbrannt

Der Wagen landete auf dem Dach und fing Feuer. Ersthelfer versuchten vergeblich, den Brand zu löschen.
Der von der Großmutter gelenkte Pkw hatte sich überschlagen und war sofort in Flammen aufgegangen.

Ein schwerer Verkehrsunfall hat am Samstag auf der Westautobahn bei Pöchlarn in Niederösterreich in einer Tragödie geendet. Ein Wagen war zu Mittag aus noch unbekannter Ursache in Fahrtrichtung Salzburg in die Lärmschutzwand geprallt und sofort in Flammen aufgegangen. Während nachkommende Fahrzeuglenker die schwer verletzte Lenkerin Monika S. (74) aus Linz noch aus dem lichterloh brennenden Wrack ziehen konnten, kam für ihren achtjährigen Enkelsohn Marius jede Hilfe zu spät. Er verbrannte im Fahrzeug.

Um 11.38 Uhr meldeten Augenzeugen via Notruf den verheerenden Crash kurz nach der Abfahrt Pöchlarn. Zu dem Zeitpunkt spielten sich bereits dramatische Szenen an der Unglücksstelle ab. Das Wrack des Peugeot 207 ging, auf dem Dach liegend, sofort in Flammen auf. Augenzeugen sprachen von einer "Feuerwalze", in der die aus Linz stammende Großmutter und ihr Enkelsohn gefangen waren. "Während Ersthelfer versuchten, den Brand mit Handfeuerlöschern zu bekämpfen, konnte die Frau noch aus dem Wagen gezerrt werden. Der achtjährige Bub starb leider im Fahrzeug", schildert Polizeisprecher Johann Baumschlager.

Unkenntlichkeit

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Feuerunfall vom Samstag: Debatte um verpflichtende Feuerlöscher.
Als die Feuerwehr am Einsatzort eintraf, war das Auto bereits völlig ausgebrannt. "Wir konnten anfangs nicht einmal erkennen, um welche Fahrzeugtype es sich handelt. Auch die Kennzeichen waren verkohlt", so Feuerwehr-Einsatzleiter Gerhard Albrecht. Seine Männer hadern mit dem Schicksal, dass sie nicht mehr ausrichten konnten. Die Stimmung in der Truppe sei am Tiefpunkt.

Der Gesundheitszustand der 74-jährigen Oberösterreicherin ist nach Angaben von Baumschlager kritisch. Sie erlitt großflächige Verbrennungen und wurde mit dem ÖAMTC-Notarzthubschrauber "Christophorus 2" auf die Verbrennungsstation ins Wiener AKH geflogen.

Das Unglück ereignete sich auf der Heimreise von Großmutter und Enkel von Wien nach Linz. Der tote Bub wurde nach Polizeiangaben von seinen Eltern identifiziert. Die Mutter und der Vater mussten vom Akutteam NÖ psychologisch betreut werden. Laut Polizei waren auch die Einsatzkräfte von der Tragödie schwer gezeichnet.

Weiterer Unfall auf A1

Nur wenige Stunden später ereignete sich auf der A1 bei Melk in selber Fahrtrichtung ein weiterer schwerer Unfall, in den drei Fahrzeuge verwickelt waren. Zwei Pkw-Insassen wurden schwer verletzt.

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