"Keiner will Weihnachten zu Hause verbringen"

Witwe Zoe fährt mit ihren vier Kindern (im Bild Damaris und Timotei) über Weihnachten nach Wien.
Nach dem Tod des vierfachen Vaters kämpft sich seine Großfamilie zurück ins Leben.

Normalerweise ist Weihnachten im Hause Crisan aus Gobelsburg bei Langenlois, Bezirk Krems, ein feierliches Familienfest mit Christbaum, vielen Keksen und Geschenken. Doch heuer will die 43-jährige Mutter Zoe gemeinsam mit ihren vier Kindern Matthias (22), Raffaela (19), Timotei (9) und Damaris (7) die Feiertage in Wien verbringen. "So können wir uns am besten ablenken. Keiner hat Lust, Weihnachten in den eigenen vier Wänden zu verbringen", erzählt die 43-jährige Witwe. Seit ihr Ehemann Augustin tot ist, steht ihr Leben auf dem Kopf. Wie Zoe Haus, Kinder und Alltag alleine finanzieren soll, weiß die gebürtige Rumänin, die seit 24 Jahren in Österreich lebt, noch nicht.

Unfall

Am 19. August 2014 hat sich ihr Leben schlagartig verändert, weil sich während eines lang ersehnten Nordamerika-Urlaubs eine Tragödie ereignete. Schon wenige Monate zuvor hatte sich Augustin nach einem Grab umgesehen, weil er wohl eine Vorahnung hatte, genauso wie sein Vater im Alter von nur 44 Jahren ums Leben zu kommen. "Augustin hat ständig vom Sterben gesprochen. Ich wollte das nicht. Er hat aber nicht aufgehört", erinnert sich Zoe an viele Diskussionen mit ihrem Ehemann zurück.

Und tatsächlich endete Augustins Leben abrupt. Der 44-jährige Familienvater hatte keine Überlebenschance, als ein Lastwagen nach einer Frontalkollision mit einem Pkw ins Schleudern geriet und auf das unbeteiligte Mietauto der beiden Österreicher stürzte. "Nachdem wir in Alaska und im Yellow Stone Park waren, hatte Augustin noch zu mir gesagt. Jetzt sind alle meine Wünsche in Erfüllung gegangen", erzählt Zoe. Nur knapp zwei Stunden später war Augustin tot.

Schwieriger Alltag

Seither muss die 43-jährige Witwe alleine versuchen, das Leben ihrer Großfamilie zu managen. Derzeit ist Zoe noch im Krankenstand. Doch sobald sie wieder als Bürokraft in einem Veterinär-Labor arbeiten gehen muss, beginnt ihre echte Lebensprüfung. "Die beiden kleineren Kinder wollen zwar nicht in den Hort, aber ohne Nachmittagsbetreuung wird es nicht gehen", sagt die 43-Jährige, die immer wieder mit den Tränen kämpfen muss. Zu tief sitzt nach wie vor der Schmerz und die Trauer.

Zum Glück bekommt sie Rückhalt von der Dorfgemeinschaft Gobelsburg. "So lässt sich der Schmerz viel leichter bewältigen. Wir fühlen uns hier sehr wohl und bedanken uns für die tolle Hilfe und die Spenden", sagt Zoe, deren Mann sich jahrelang unermüdlich bei der Freiwilligen Feuerwehr engagierte.

Noch bis Ende Februar ist ein Spendenkonto bei der Raika Langenlois geöffnet: IBAN: AT64 3242 6000 0030 6910, BIC: RLNWATWW426, Kennwort: "Familie Crisan".

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