Kampf ums Wachauer Laberl: Bäcker verschenkt Proben als Qualitätsbeweis

Kampf ums Wachauer Laberl: Bäcker verschenkt Proben als Qualitätsbeweis
Die Bäckerei Schmidl mit Sitz in Dürnstein reagiert auf böse Gerüchte und hofft auf Kunden-Solidarität.

Die Dürnsteiner Traditionsbäckerei Schmidl, Erfinderin und einzige Herstellerin des "Original Wachauer Laberls", reagiert auf Gerüchte, die das Unternehmen mit rund 75 Mitarbeitern ins schiefe Licht rücken. Das berichtet Geschäftsführer Manfred Schmidl. Er geht nun in die Offensive: Mit einer Gratis-Verteilaktion will er beweisen, dass die Qualität des Gebäcks nach wie vor stimmt. Zusätzlich soll eine Gutscheinaktion für einen Jahresvorrat an Laberl für Privatkunden den aktuellen Finanz-Engpass überbrücken helfen.

"Die verbreiteten Gerüchte über angebliche Qualitätsprobleme könnten unsere jüngsten Erfolge zunichte machen", sagt Geschäftsführer Manfred Schmidl.

Schmidl gibt im KURIER-Gespräch zu, dass sein Unternehmen vergangenes Jahr durch das Donauhochwasser und die Trennung vom Backwarenkonzern "Resch & Frisch" (R&F) in Schwierigkeiten geraten sei. "2013 war ein hartes Jahr. Inzwischen haben wir aber fast wieder den Kundenstand von vorher erreicht. Dieser positive Trend wird nun torpediert", erklärt Schmidl, der mit Beratern ein Sanierungskonzept gestartet hat. Dazu gehört auch eine leichte Preiserhöhung: "Wir passen uns Anderen an", sagt er.

Zur Vorgeschichte meint der Firmenchef: "Wegen verschiedener Differenzen kam es vergangenes Jahr zur Trennung. Die Qualität war dabei nie ein Thema. Bei der Gelegenheit haben wir uns ganz von Fertigbackmischungen verabschiedet, arbeiten nun mit Mehl, das aus der Region kommt", sagt Schmidl. Geschmackliche Schwankungen habe es auch in der Vergangenheit immer gegeben. "Mehl ist als lebendiges Produkt jedes Jahr etwas anders, ganz so wie Wein", betont er.

"Wir haben in den vergangenen vier Jahren 800.000 Euro in den Standort Dürnstein investiert. Aber wir müssen im Sommer das Geld für den Winter mitverdienen, weil wir stark in der Gastronomie verankert sind, die in der Wachau keine Wintersaison hat. Vergangenen Sommer kam das Ende der Partnerschaft, die R&F zum Mitbewerber auf dem heiß umkämpften Markt machte, für uns zum ungünstigsten Zeitpunkt", erklärt der Bäcker.

"Unsere Mitarbeiter haben seither viel Kraft investiert und sind frustriert über Gerüchte, die alle Partner nervös machen", sagt Schmidl. Die Verteilaktion heute und morgen in Krems soll Menschen helfen, sich selbst ein Bild von der Qualität des berühmten Laberls zu machen. Privatkunden können das Unternehmen unterstützen: "Sie können jetzt ein Jahresabo für 365 Laberl etwas günstiger als im Laden kaufen. Das ist ein Vorteil für beide Seiten."

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