Jung-Politiker: "Müssen uns jetzt beweisen"

„Nicht streiten, arbeiten“ wollen Köhler, Krumböck und Tiefenbacher
Sie sind noch keine 25 und machen Politik. Der KURIER traf die jüngsten Gemeinderäte.

Sie haben weltweit den schlechtesten Ruf unter allen Berufen und stehen immer wieder in der Kritik: Politiker. Vor allem junge Menschen fragen sich, ob sie ihre Freizeit mit stundenlangen Diskussionen verbringen wollen, bei denen am Ende vielleicht gar nichts für die Bürger rausschaut. Kein Wunder also, dass die Bürgermeister-Suche, vor allem in den ländlichen Regionen, immer schwieriger wird.

In St. Pölten sind Gemeinderatssitzungen aber längst keine Oldie-Abende. Und die Wahl im vergangenen April brachte es mit sich, dass wieder ein Schwung junger Menschen im Rathaus aktiv geworden ist.

Denise Tiefenbacher (SPÖ), Jennifer Köhler (FPÖ) und Florian Krumböck (ÖVP) sind derzeit die jüngsten Vertreter ihrer Zunft. Eines verbindet sie: "Wir müssen uns jetzt beweisen, denn wir wollen was für die Stadt weiterbringen", sagen alle Drei.

Denise Tiefenbacher, 25 Jahre alt, hat sich zum Ziel gesetzt, im sozialen Bereich Akzente zu setzen. "Ich bin sehr für einen Ausbau des Angebotes, zum Beispiel bei der Betreuung von Schwerstbehinderten", sagt sie.

Live-Stream

Jennifer Köhler, 21, will die Jugend noch mehr ins politische Geschehen einbringen. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein bis zwei Mal im Jahr ein Jugendgemeinderat abgehalten wird. Hier könnten die Mädchen und Burschen ihre Ideen einbringen." "Dafür gibt es aber schon Planungen", wirft Tiefenbacher ein. Florian Krumböck, 24, ist zwar neu im Gemeinderat, aber schon ein alter Hase im politischen Geschäft. Er hat etwa den Wahlkampf für die Hauptstadt-ÖVP gemanagt. Er will, dass die Bevölkerung die Diskussionen im Gemeinderat künftig via Live-Stream mitverfolgen kann. "Zudem sollen alle Akten und Informationen zu Themen online verfügbar sein, über welche im Gemeinderat abgestimmt wird." Die SPÖ habe sich gegen diesen Vorschlag bislang aber noch quergelegt, erzählt der 24-Jährige.Einigkeit herrscht beim Dauerthema Domplatz neu. Die Jung-Politiker wollen, dass Parkplätze erhalten bleiben. Krumböck kann sich allerdings die Installation eines digitalen Leitsystems vorstellen, das den Autolenkern am Navigationsgerät anzeigt, wo Stellflächen frei und vorhanden sind.

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