Hakenkreuz-Fall: Cobra-Einsatz nach angeblicher Drohung

Robert T. war übersät mit Schnittwunden
Vermeintliches Opfer der Hakenkreuz-Attentate soll mit Gewalttat gedroht haben. Polizei suchte Pistole und 500 Schuss Munition.

Gegen das vermeintliche Opfer zweier Hakenkreuz-Attentate im Bezirk Wiener Neustadt wird in einem weiteren Fall ermittelt. Robert T. stand, wie berichtet, am Montag als Angeklagter in Wiener Neustadt vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen vor, den jüngsten Überfall im Februar inszeniert zu haben. Kurz vor dem Prozess kam es im Haus des Angeklagten und dessen Frau zu einem Einsatz der Polizei-Spezialeinheit Cobra.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, Friedrich Köhl, bestätigt, gibt es gegen Robert T. seit vergangener Woche ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Drohung. Zwei Arbeitskollegen des 53-Jährigen hatten Anzeige bei der Polizei erstattet. Demnach soll er an seinem Arbeitsplatz in Schwechat Aussagen getätigt haben, wonach es zu einer Gewalttat gegen seinen Nachbarn kommen könnte, wenn er tatsächlich verurteilt werde. Die Rede war davon, dass er im Fall einer Verurteilung die Angelegenheit "mit einer Pistole und 500 Schuss Munition klären werde", bestätigt Köhl.

Keine Waffe im Haus

Wegen dem jahrelang andauernden Nachbarschaftsstreit und der hochbrisanten Vorgeschichte wurde die Sache sehr ernst genommen. Die örtlich zuständige Polizei führte zusammen mit der Cobra eine Hausdurchsuchung in T.s Haus durch. Der 53-Jährige wurde zur Einvernehme auf die Polizeiinspektion mitgenommen. Gefunden wurde allerdings weder eine Waffe noch Munition. Deshalb wurde Robert T. auch wieder freigelassen. Er bestreitet die Vorwürfe.

Der Anwalt des Mannes will zu dem neuerlichen Zwischenfall keinen Kommentar abgeben. Der Prozess wegen Vortäuschung einer Straftat wird am 7. September fortgesetzt.

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