Hakenkreuz-Attentat: "Es sitzt ein Unschuldiger im Gefängnis"

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Hakenkreuz in die Stirn geritzt: Familie des Verdächtigen wendet sich verweifelt zu Wort.

Es sitzt ein Unschuldiger im Gefängnis. Diese ganze Sache ist inszeniert." Nach dem Hakenkreuz-Attentat auf einen 52-jährigen Mann im Bezirk Wiener Neustadt, NÖ, wendet sich die Familie des in U-Haft sitzenden Hauptverdächtigen verzweifelt zu Wort. Christian P. (33) wird verdächtigt, den brutalen Übergriff auf seinen früheren Nachbarn in Auftrag gegeben zu haben.

Wie vom KURIER berichtet, behauptet Robert T. am 23. September auf einem Radweg in Bad Fischau von vier vermummten Männern von seinem Rad gerissen worden zu sein. Laut den Schilderungen des 52-Jährigen ritzten die Angreifer ihm nicht nur ein Hakenkreuz in die Stirn, sondern zerschnitten ihm auch die Wangen und die Kopfhaut. Der 52-Jährige ist sich sicher, dass sein früherer Nachbar hinter dem Überfall steckt. Im August wurden T.s Auto und das Haus bereits mit Hakenkreuzen und "Zieht Aus"-Sprüchen mit Farbspray verunstaltet.

In der Siedlung tobt tatsächlich ein Nachbarschaftsstreit, der seinesgleichen sucht – da sind sich alle Beteiligten einig. Das Zusammenleben ist geprägt von gegenseitigen Anzeigen und Beschimpfungen. Die Schwester des in Haft befindlichen Verdächtigen stellt jedoch klar, dass ihr Bruder schon über ein Jahr nicht mehr dort wohnt. "Er hat sich getrennt und ist ausgezogen. Es leben dort nur seine Ex und die beiden Kinder", schildert Cornelia A.

Sie behauptet, das Robert T. den Vorfall inszeniert habe, damit die Frau und die Kinder endlich ausziehen. Der Wiener Anwalt Werner Tomanek hat die Verteidigung von Christian P. übernommen. Außer den Aussagen des Opfers gäbe es kaum belastendes Material gegen den 33-Jährigen. "Am Tatort wurden Zigarettenstummel einer Marke gefunden, die auch mein Bruder raucht. Das ist doch kein Beweis", so die Schwester.

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