Häftling nützte Freigänge für Raubüberfälle

Der Verdächtige raubte am 9. März eine Bank aus.
Ein Häftling soll zwei Überfälle begangen haben. Der 30-Jährige wurde in Wien verhaftet.

Sie hatten auf ihn schon gewartet. Als Christian L. Dienstagabend eine Wohnung im in Wien-Floridsdorf betreten wollte, wurde er von Ermittlern des Landeskriminalamtes NÖ in Empfang genommen. L. war so überrascht, dass er sich widerstandslos festnehmen ließ.

Häftling nützte Freigänge für Raubüberfälle
polizei bankräuber
Der 30-Jährige, auf dessen Konto mindestens zweiRaubüberfällegehen sollen, sitzt nun wieder im Gefängnis. Dort war er zwar auch schon die vergangenen vier Jahre untergebracht, die ihm rechtlich zustehenden Freigänge nützte er aber für zwei spektakuläre Coups.

Am 1. März stürmte der mit einer Pumpgun bewaffnete Häftling in eine Tankstelle in Korneuburg und erbeutete Bargeld. Nur ein paar Tage später, am 9. März, überfiel L. eine Bank in der Bezirksstadt. Verletzt niemand, Mitarbeiter und ein Kunde erlitten aber einen Schock und mussten psychologisch betreut werden.

Geld verprasst

Seinen letzten Freigang nützte der 30-Jährige, der zuletzt in einer Außenstelle der Justizanstalt Garsten (OÖ) untergebracht war, zur Flucht. Die neue Freiheit nütze er unter anderem dazu, die Beute schnell unters Volk zu bringen. Er hatte sich bereits ein Auto bestellt und eine Uhr gekauft.

Häftling nützte Freigänge für Raubüberfälle
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Bei den Fahndern herrschte Alarm, denn der Täter gilt als gefährlich. Tatsächlich konnten sie bei seiner Verhaftung eine Pumpgun, Pistole und Handgranatenattrappe sicherstellen. Mit Waffen dürfte er auch von einem Freund aus NÖ versorgt worden sein. Bei dem Mann klopften deshalb auch schon die Kriminalisten an die Tür. Bei einer Hausdurchsuchung wurden unter anderem illegale Waffen und Kriegsrelikte entdeckt. Er wurde angezeigt.

Am Mittwoch waren die Fahnder noch mit der Einvernahme des Räubers beschäftigt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass er noch weitere Straftaten begangen hat. "Wir sind froh, dass wir ihn so schnell schnappen konnten. Denn er verfügt über eine hohe kriminelle Energie", sagt Chefinspektor Josef Deutsch.

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