Grünes Licht für Umfahrung Wieselburg

Schwerfahrzeuge könnten ab 2019 aus dem Wieselburger Stadtzentrumverbannt werden
Der Verwaltungsgerichtshof hat als letzte Instanz die Einsprüche gegen die Umfahrung Wieselbug zurückgewiesen. Erleichterung bei NÖ Landeshauptmann Erwin Pröll.

Eine brisante Information zur umstrittenen Umfahrung Wieselburg platzt im Westen Niederösterreichs ins vorweihnachtliche Geschehen. Wie Landeshauptmann Erwin Pröll bekannt gab, hat der Verwaltungsgerichtshof endgültig grünes Licht für den Bau der 8,4 Kilometer langen Umfahrung Wieselburg gegeben.
Ein nahezu zwei Jahrzehnte langes Ringen der Stadt Wieselburg um eine Verlegung der Erlauftalbundesstraße, B 25, aus dem Zentrum geht damit in die Schlussphase. Die hartnäckige Gegenwehr einer Bürgerinitiative und vor allem der Nachbargemeinde Petzenkirchen verzögerte das, laut Experten für das gesamte innere Erlauftal existenzielle Straßenprojekt. Verhindern konnten es die Gegner offenbar nicht. Sie fürchten eine Beeinträchtigung der Wohnqualität und der Umwelt im Bereich des Erlaufflusses.

Letzter Einspruch Vor einem Jahr hat Petzenkirchen aufgrund eines einstimmigen Gemeinderatsbeschlusses gemeinsam mit der Bürgerinitiative gegen das positive Urteil des Bundesumweltsenats den Verwaltungsgerichtshof angerufen. 2007 brachte eine Volksabstimmung in Petzenkirchen ein klares Nein gegen die Trasse. Im Jahr 2008 zeigte Landeshauptmann Pröll seine positive Einstellung für das Projekt. Einige Wochen vor der Landtagswahl nahm er mit dem Wieselburger Bürgermeister Günther Leichtfried, SPÖ, einen provisorischen Spatenstich vor. Dabei stellte er sich auch direkt den Demonstranten mit der Petzenkirchner Bürgermeisterin Lisbeth Kern, SPÖ, an der Spitze.

Urteil Das Urteil des VwGH kommentiert NÖ Landeschef Erwin Pröll nun erleichtert: „Ich bin froh, dass es nun endlich Klarheit gibt für ein Projekt, um das wir jahrelang hart gekämpft haben. Zum einen kann damit die lang ersehnte und dringend notwendige Entlastung der Stadt Wieselburg umgesetzt werden. Zum anderen wird durch die Umfahrung die wirtschaftliche und touristische Attraktivität des gesamten Erlauftales gestärkt.“
Vor allem die Skigebiete am Ötscher und am Hochkar erhoffen sich durch die Umfahrung und die damit unkompliziertere Anfahrt der Skigäste einen neuen Schub.
Wie geht’s jetzt weiter: So rasch wie möglich wird mit den Grundeinlösungen begonnen, damit 2016 ein Baustart möglich wird. Das rund 80 Millionen Euro teure Projekt könnte dann 2019 fertiggestellt sein. Derzeit fahren täglich an die 16.000 Fahrzeuge auf der B 25 durch die Stadt Wieselburg. Petzenkirchens Bürgermeisterin Lisbeth Kern und BI-Sprecher zeigten sich vom noch nicht zugestellten VwGH-Urteil völlig überrascht.

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