Fünf Turnierpferde durch Virus getötet

In Sorge um kranke Tiere: Obmann Karl Nenning und Vorstandsmitglied Margarete Gegenbauer
Heimtückische Krankheit zwingt Amstettener Reitstall zu umfangreichen Quarantäne-Maßnahmen.

Ein hartes Schicksal haben die 70 Mitglieder des traditionsreichen Amstettener Reitvereins Geiger zu ertragen. Eine heimtückische Virusepidemie hat sich in den Reitstall eingeschlichen. Fünf wertvolle Sportpferde erkrankten so schwer, dass sie eingeschläfert werden mussten. Zehn weitere der 40 eingestellten Tiere sind auch am "Equinem Herpes Virus 1"(EHV-1) erkrankt und werden zum Teil an der Wiener Uni-Pferdeklinik behandelt.

"Wir haben keine Ahnung, wie das Virus eingeschleppt worden ist. Schon als erste Tiere krank wurden und dann wenig später, als die Befunde kamen, haben wir Quarantäne- und Desinfektionsmaßnahmen ergriffen", erklärt Vereinsobmann Karl Nenning. Das EHV-1 ist über Husten oder Schnupfen für andere Pferde hochansteckend, für den Menschen aber ungefährlich. Behördlich ist das Virus nicht meldepflichtig. Deshalb ist man bei den Quarantäneaktionen unter den Mitgliedern auf Freiwilligkeit angewiesen, berichten Vereinsvorstände um Nenning. Die umliegenden Reitställe und der Pferdeverband wurden jedenfalls sofort informiert. Zwei für Mai und Juni angesetzte Turniere auf dem drei Hektar großen Areal sind aber bereits abgesagt worden.

"Der Schaden und das Leid für die Betroffenen ist enorm", schildert Margarete Gegenbauer. Gemeinsam bangen die Pferdefreunde um ihre kranken Tiere.

Trotz der raschen Gegenmaßnahmen müsse man mit dem Ausbruch der Krankheit noch auf zwei, drei weiteren Höfen rechnen, erklärt Uni-Professor Rene Van den Hoven. Vor den aktuellen Fällen sei das Virus in Nord-West-Europa aufgetaucht. In Amstetten fand der Professor ein mutiertes, hoch aggressives Virus, das die betroffenen Pferde im Gehirn und im Rückenmark schädigt und dann am Stehen hindert.

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