Frostschäden in bis zu 40 Prozent der NÖ-Weingärten

Landesrat Pernkopf bei einem Lokalaugenschein mit Winzern und Kammerfunktionären im Kamptal
Winzer kämpfen mit Rauch und Hubschraubern weiter gegen eisige Temperaturen in der Nacht

Ernste Gesichter sah man Freitagnachmittag bei einem Lokalaugenschein in niederösterreichischen Weingärten: Nach den vergangenen frostigen Nächten sind 30 bis 40 Prozent der Weinbaufläche des Bundeslandes, also rund 9000 Hektar, von Schäden betroffen. Dazu kommt, dass weitere eisige Nächte erwartet werden.

Agrarlandesrat Stephan Pernkopf, Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes und Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager machten sich bei einem Besuch in Langenlois, Bezirk Krems, ein Bild von der prekären Lage.

Noch ist nicht sicher, wie sich die entstandenen Schäden an den Pflanzen auf die Ernte auswirken werden. Klar ist aber, dass in NÖ doppelt so viele Hektar an Weingärten betroffen sind als die gesamte Weinbaufläche der Steiermark ausmacht.

"Einzelne Weingärten sind zu 100 Prozent betroffen, die meisten zwischen 30 und 40 Prozent", erklärt Konrad Hackl, Geschäftsführer des nö. Weinbauverbandes. Die eisige Nacht zum Freitag hat auch im Weinviertel, das zuvor mit einem blauen Auge davon gekommen war, die Schäden vermehrt.

Verbissen

Nun stemmen Winzer sich mit letzter Kraft gegen eine Extremsituation, wie man sie Jahrzehnte lang nicht erlebt hat. In der Nacht zum heutigen Samstag sind erneut Hubschrauber im Einsatz, um kalte Luftschichten aufzuwirbeln. Wieder werden Strohballen angezündet, damit der Rauch die für gefrorene Triebe tödliche Morgensonne abhält.

Hagelversichert sind derzeit 70 Prozent der Winzer. 40 Prozent davon haben die neu geschaffene (von Land und Bund geförderte)Frostversicherung abgeschlossen. Die genannten Politiker stehen in Verhandlungen mit Landwirtschafts- und Finanzministerium, um für existenzbedrohende Härtefälle Hilfe auszuhandeln. Etwa für Betriebe, die voriges Jahr Totalausfälle durch Hagel hatten.

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