Frauen gefesselt: Peiniger von Cobra gefasst

Zugriff bei der Tankstelle: Spezialeinheiten konnten Franz Josef K. (am Boden) überwältigen. Im Auto wurde eine Pistole gefunden.
Ex-Freund hielt 42-Jährige und ihre Tochter drei Tage lang gefangen - teilweise geständig.

Unfassbares Martyrium für eine 42-jährige Frau und ihre 17-jährige Tochter in Schwechat im Bezirk Wien-Umgebung. Drei Tage lang sollen die beiden vom Ex-Lebensgefährten der Mutter in ihrem Haus gefangen gehalten worden sein. "Sie gaben an, dass er sie gefesselt hatte. Zudem soll die 42-Jährige von dem mutmaßlichen Täter mehrmals vergewaltigt worden sein", berichtet ein Ermittler.

Frauen gefesselt: Peiniger von Cobra gefasst
Tatort, Schwechat, Netzgasse, Vergewaltigung, Freiheitsberaubung, Polizei
Donnerstagfrüh ließ der Peiniger schließlich von seinen Opfern ab und flüchtete mit einem Auto. Nachdem die beiden Frauen Anzeige erstattet hatten, wurde eine groß angelegte Alarmfahndung eingeleitet. Rasch war klar: Der gesuchte 53-jährige Österreicher dürfte gefährlich sein.

"Die Cobra-Mannschaft war in Sattledt und hat ab dort die Verfolgung übernommen. Um die Gefahr möglichst gering zu halten, hat man einen günstigen Moment für den Zugriff abgewartet", erklärt Bernhard Treibenreif, Leiter der Direktion für Spezialeinheiten, zu der auch die Cobra gehört. In Altmünster am Traunsee fuhr der mutmaßliche Vergewaltiger zu einer Tankstelle. Dort wurde er überwältigt. Der Überraschungseffekt machte sich bezahlt, der Gesuchte hatte keine Gelegenheit mehr an die Waffen im Pkw zu gelangen. Bei der Durchsuchung des Pkw fanden sich eine Faustfeuerwaffe (Kaliber 9 mm) und ein Messer.

Verdächtiger teilweise geständig

Für Franz Josef K. klickten die Handschellen. Er wurde mit dem Rettungsauto abtransportiert, weil er bei dem Zugriff leichte Abschürfungen erlitten haben soll. Mittlerweile wurde er einvernommen, laut Polizeisprecher Thomas Heinreichsberger war der 53-Jährige teilweise geständig. "Seine Aussagen decken sich aber nicht mit jenen seiner Ex-Freundin", so Heinreichsberger am Freitag. Als Tatmotiv seien Beziehungsstreitigkeiten genannt worden.

Der Mann wurde mittlerweile in die Justizanstalt Korneuburg überstellt. "Es laufen Ermittlungen wegen Freiheitsentziehung, gefährlicher Drohung und Vergewaltigung", sagte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg. Ein Antrag auf Verhängung einer Untersuchungshaft gegen den 53-Jährigen sei bereits gestellt, aber noch nicht vom Gericht entschieden worden.

Nachbarn schockiert

In der Nachbarschaft reagierte man schockiert auf die Nachricht der Gewalttat. Seit die 42-Jährige ihre Trafik aufgegeben hat, soll sie sich immer mehr zurückgezogen haben. Die Trennung von ihrem Ex-Lebensgefährten liege schon länger zurück. Sie hätten sich oft gestritten. "Sie haben einfach nicht zusammengepasst", sagt eine Nachbarin.

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