Facebook-Aufregung um erfundenes Interview

Florian Panholzer, Facebook, Österreich
Österreich soll Interview mit der Mutter des lange vermissten Florian Panholzer erfunden haben. Sein Bruder ist empört.

Noch immer kommt die Familie von Florian Panholzer, der am 10. März verschwand und am vergangenen Freitag tot in einem Jauchebecken gefunden wurde, nicht zur Ruhe. Grund dafür ist ein Bericht in der Billigzeitung Österreich.

Facebook-Aufregung um erfundenes Interview
florian panholzer korneuburg
In diesem Bericht gibt Österreich vor, ein Interview mit der Mutter des lange vermissten Florian Panholzer geführt zu haben. Auf Facebook macht jetzt Florians Bruder, Benjamin Panholzer, seinem Ärger Luft, weil das Interview erfunden sei. Er schoss ein Foto von dem Artikel und postete es auf die Facebook-Seite vonoe24,der Onlineausgabe vonÖsterreich. Mit einem grünen Textmarker unterstrich er jene Stellen in dem Artikel, die Falschinformationen enthalten würden.

Beim Tor abgepasst

Besonders ärgert ihn das angebliche Interview mit Florians Mutter, Martina Panholzer. "Wie weit die Geilheit der Medien heute offenbar wirklich geht, sieht man daran, dass es nie ein Interview gegeben hat, sondern der von Ihnen ausgesandte Parasit an der Gartentür von ihr abgehalten und an die Pressestelle der Polizei verwiesen wurde." Montagfrüh „gefällt“ dieses Facebook-Posting schon mehr als 6000 Menschen. Im Laufe des Tages ist die Zahl der „Gefällt mir“ noch auf über 7000 angestiegen. Allein das Foto wurde von anderen Facebook-Nutzern fast 2000-mal geteilt.

Im Gespräch mit dem KURIER bestätigte Martina Panholzer, dass sie kein Interview gegeben hat. „Der Reporter hat mich beim Gartentor abgepasst. Ich habe erklärt, dass ich keine Interviews gebe“, sagt Panholzer. „Mein Sohn wollte einfach darauf aufmerksam machen, dass hier falsch berichtet wurde.“

Rechtliche Schritte gegen Österreich seien aber nicht angedacht.

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