Doppelter Wahlkampf hält besser

SPÖ und FPÖ Leitzersdorf werben
Nach einem Formalfehler muss die Gemeindewahl am 26. April wiederholt werden.

An den vier Ortseinfahrten von Leitzersdorf, Bezirk Korneuburg, lacht den Autofahrern derzeit überall FPÖ-Obmann Manfred Kreuzmann entgegen. Auch im Ortskern ist die FPÖ mit Plakaten dominant vertreten. Daneben wirbt die SPÖ mit dem Thema Gerechtigkeit. Für Aufklärung im Werbedschungel sorgen die ÖVP-Plakate: "Sonntag, 26. April. Die Neuwahl ist eine Vertrauenswahl."

Sonntag in einer Woche wird in Leitzersdorf, als einer von drei Gemeinden in Niederösterreich, nochmals gewählt. Der Grund: SPÖ-Vorsitzender Thomas Celig hatte auf dem Wahlantrag ein falsches Datum eingetragen. Da der Fehler laut Bürgermeister Franz Schober erst nach dem Stichtag aufgefallen sei, ließ er die SPÖ nicht zur Wahl antreten.

Bei den Bürgern stößt die Entscheidung nicht gerade auf Zustimmung. "Er (Anm.: Schober) hat sich damit sicher keinen Gefallen getan", sagt ein 52-jähriger Einwohner. "Das kostet wieder nur unnötig Geld", wirft eine junge Mutter ein. Und spielt damit unter anderem auf die zahlreichen Plakate an. "Von der FPÖ stehen überall die Ständer, sonst merk ich wenig", sagt Alfred Wittmann. "Es ist nichts anderes als sonst", sagt Gerlinde Blawisch.

Drittes Mandat im Visier

Die intensive Werbung der FPÖ hat einen Grund: die Hoffnung auf ein drittes Mandat im Gemeinderat. Immerhin hat man dieses beim ersten Wahltermin nur um eine Stimme verpasst. Die SPÖ hat sich das Budget wiederum im Jänner gespart und jetzt investiert. Dennoch ist Celig für kommenden Sonntag nicht ganz zuversichtlich. Anfang der Woche wurden im Ort die Wahlkarten verteilt. Allerdings hätten nicht alle Bewohner eine bekommen. "Ich hoffe, dass die Wahl fair abläuft", erklärt Celig und fügt hinzu: "Die Bürger sollen so wählen, dass sie fünf Jahre damit leben können."

Bürgerlisten-Chef Schober verzichtet hingegen generell auf Plakate: "Man kennt mich und weiß, wofür ich stehe." Ganz auf Wahlkampf verzichten will er aber doch nicht. Deshalb wird es kommende Woche, so wie auch bei allen anderen Parteien, Hausbesuche geben.

Kein Geld

Ebenfalls nochmals gewählt wird in Göpfritz an der Wild, Bezirk Zwettl, und in Drasenhofen, Bezirk Mistelbach, allerdings nur in einem Sprengel. Wahlkampf ist in den beiden Ortschaften kaum vorhanden. Schließlich habe keiner eine zweite Wahl finanziell einkalkuliert, erwähnt SPÖ-Vorsitzender Helmut Haupt aus Drasenhofen. Zudem seien ohnehin keine großen Veränderungen zu erwarten.

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