"Chaos an den Bushaltestellen"

Bis zu 70 Schüler gleichzeitig stürmen in einen Bus.
Schülerin von Bus überrollt, Betriebsleiter schlägt jetzt Alarm.

Sie wollen schnell heim, sie drängeln, sie laufen auf die Fahrbahn – es sind gefährliche Szenen, die sich tagtäglich an den Bushaltestellen vor St. Pöltener Schulen abspielen: Kinder und Jugendliche, die im Überschwang des Schulschlusses nicht mehr auf die Verkehrssicherheit achten.Am Mittwoch wurde die allgemeine Übermut einer Schülerin bei der Theodor-Körner-Schule zum Verhängnis. Denn in dem Moment, als der Bus zur Haltestelle rollte, entstand eine Drängelei. Die Zehnjährige wurde dabei von einem Hinterrad erfasst. Das tonnenschwere Fahrzeug kam direkt auf dem Fuß des Mädchens zum Stehen. "Der Fahrer hat von dem Unfall zuerst gar nichts bemerkt. Aber während die Schülerin vor Schmerzen schrie, drängten die anderen Kinder weiter in den Bus", schüttelt N-Bus-Betriebsleiter Josef Penz den Kopf.

Tragisch: Als der Lenker die Situation erkannte, konnte er nicht gleich wegfahren, weil die Türen bei der Fahrt geschlossen sein müssen. Schließlich eilten Lehrer zu Hilfe. Die Schülerin soll mehrere Brüche am Bein erlitten haben.Penz zeigt sich von dem Vorfall nicht überrascht. "Es herrscht Chaos an den Haltestellen." Besonders schlimm sei die Situation auch vor der HLW Eybnerstraße und der Landessportschule."Ich habe in den Gesprächen mit Lehrern und den Behörden immer betont, dass man an den Haltestellen eine gelbe Linie ziehen sollte – so wie in den U-Bahn-Stationen. Geworden ist es eine grüne, die keiner beachtet", so der Betriebsleiter.

Eine Sprecherin des Landesschulrates betont, dass Verkehrserziehung in der Volksschule eine hohen Stellenwert habe. Einen unmittelbaren Einfluss auf die Geschehnisse an den Bushaltestellen habe man aber nicht.

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