Caritas lobt, die FPÖ beklagt die Integration der Flüchtlinge

Die FPÖ hat sich nach Beschwerden einiger Eltern auf drei Syrer im Gymnasium Laa eingeschoßen.
Drei syrische Asylwerber im Gymnasium: Manche Eltern sind offenbar besorgt.

Der anhaltende Zustrom von Asylwerbern hat auch vor den Toren von Laa/Thaya nicht Halt gemacht. Derzeit sind hier insgesamt 20 Flüchtlinge in privaten Quartieren untergebracht. Bei der Betreuung sind die Bürger bemüht, alles richtig machen. In der Stadt wird das Konzept der gleichberechtigten Akzeptanz gelebt.

"Es gibt daher keine Flüchtlinge, sondern nur neue Mitbewohner", erläutert Thomas Jaretz, Betreuer der Plattform Flüchtlingshilfe und Direktor des örtlichen Gymnasiums. Das Motto: Kleine Einheiten, dezentral organisiert und Integration in die Vereine und Schulen. Und gerade auf den letzten Punkt hat sich nun die FPÖ eingeschossen.

Anfang des Schuljahres wurden drei 17-jährige Syrer in eine 5. Klasse des Gymnasiums aufgenommen. Seither besuchen sie den Unterricht gemeinsam mit den einheimischen Schülern. Besorgte Eltern hätten sich daraufhin jedoch bei FP-Bildungssprecher Udo Landbauer gemeldet: "Es besteht die Angst, dass dadurch das Niveau der Ausbildung leidet." Aus Sicht des Landtagsabgeordneten nicht zu Unrecht, denn immerhin spreche keiner der drei Deutsch, einer könne lediglich rudimentär Englisch.

Wie Gastschüler

Direktor Jaretz versichert, dass er bislang noch nichts von der Aufregung bzw. möglichen Beschwerden mitbekommen hat. Und der Umstand, dass Schüler ohne Deutschkenntnisse in der Klasse sitzen, sei nichts eues. "Wir haben jedes Jahr Gastschüler bei uns." Nun seien es eben drei Syrer.

Die Schule ist auf solche Fälle deshalb auch vorbereitet: Im Musik-, Turn- oder Werkunterricht sind die Kinder gemeinsam in der Klasse. In den anderen Gegenständen werden sie hingegen individuell betreut.

Die Aussagen der Freiheitlichen will Jaretz nicht näher kommentieren. Kritik an der Kritik der Blauen äußerten hingegen die Caritas. "In Gemeinden wie etwa Laa zeigen Bürger wie‘s geht: Sie sind bemüht, alles richtig zu machen und Menschen willkommen zu heißen. Sie leben Willkommenskultur, anstatt Zwietracht zu säen", sagt Sprecher Martin Gantner.

Einige Bürger waren durch die Aufregung verunsichert, schildert Jaretz die Stimmung bei einem Infoabend der Stadt vergangenen Dienstag. Er appelliert aber an die Hilfsbereitschaft: "Wir wollen, dass sie eine Zukunft in der Region haben."

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