Bienenseuche minimiert Bestände in Region

Waldviertler Imker sorgen sich um ihre Bienenvölker.
Die Bezirksbehörde warnt alle Imker und hat kilometerweite Sperrzonen eingerichtet.

Bienenvölker haben es in Österreich nicht leicht. Vielerorts lauern Gefahren. Mit Sorge blicken die Vertreter des nö. Imkerverbands derzeit vor allem auf den Bezirk Zwettl. Dort breitet sich mit der "Amerikanischen Faulbrut" eine hochansteckende, bakterielle Krankheit der Honigbienen rasend schnell aus. Besonders betroffen sind die Gemeinden Groß Gerungs, Schweiggers und Zwettl.

Die zuständige Bezirkshauptmannschaft hat jetzt reagiert, kilometerweite Sperrzonen eingerichtet und eine Warnung herausgegeben. Da der Erreger ausschließlich Bienenmaden befällt, sei die Krankheit für erwachsene Bienen ungefährlich und der Honig gefahrlos genießbar, heißt es.

Bienenseuche minimiert Bestände in Region
Honorarfrei , Obmann NÖ Imkerverband Grucher
Josef Holzweber, Landesgesundheitswart im nö. Imkerverband und selbst Imker im Bezirk Zwettl, sowie der nö. Imkerpräsident Johann Gruscher nennen Schlamperei als Problem: Sobald die Faulbrut über mehrere Jahre verschleppt werde, sei letzten Endes ein ganzes Gebiet von der Bienenseuche betroffen – genau das zeige sich nun im Bezirk Zwettl drastisch.

Sparmeister

"Die Krankheit breitet sich aus, wenn nicht sauber gearbeitet wird. Viele ältere Imker kennt man als Sparmeister. Sie verwenden lieber bereits gebrauchte Waben, obwohl genau das schädlich ist", erklärt Holzweber. So kann es passieren, dass Bakterien den Bienennachwuchs befallen und ihn in den Waben verfaulen lassen. Innerhalb kurzer Zeit können große Schäden entstehen, wenn keine Sanierungsmaßnahmen gesetzt werden. "Betroffene Bestände müssen verbrannt werden. Nur wenn lückenlos vorgegangen wird, kann eine weitere Ausbreitung der Tierseuche verhindert werden", erklärt Zwettls Bezirkshauptmann Michael Widermann.

Aber auch andere Bezirke sind bereits betroffen. "Die Faulbrut wurde punktuell auch schon in Gmünd, Waidhofen und Wiener Neustadt entdeckt. Das größte Problem ist, dass Fälle trotz Anzeigepflicht nicht gemeldet werden. Nicht melden, ist strafbar", sagt Holzweber.

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