"Kuh-Schütze": Jagdkarte los und Waffenverbot

"Kuh-Schütze": Jagdkarte los und Waffenverbot
Der Jäger, der drei Kühe anstatt von Wild erschossen hat, ist nun bekannt und wurde bestraft.

Jener Jäger, der, wie der KURIER berichtet hat, bei Prigglitz im Bezirk Neunkirchen nächtens „irrtümlich“ drei Kühe statt Wild erlegt hat, wurde ausgeforscht. Es soll sich dabei um einen 60-Jährigen aus dem Bezirk handeln. Dem Schützen wurde die Jagdkarte entzogen und ein Waffenverbot verhängt.

Passiert ist der Vorfall bereits am 11. November im Eigenjagdrevier Ternitz III bei Pottschach. Eigentümer der Kühe war Franz Teix, der Bürgermeister von Prigglitz. Teix soll von dem Jäger inzwischen eine Entschädigung in der Höhe von mehreren Tausend Euro erhalten haben.

Alexandra Grabner-Fritz, die Bezirkshauptfrau von Neunkirchen, hat den Vorfall inzwischen zur Chefsache erklärt. Der Schütze soll angegeben haben, dass er auf ein Wildschwein schießen wollte, dieses jedoch verfehlt habe. Und er soll sich darüber beklagt haben, dass er kein Nachtzielgerät verwenden durfte. Die Behörde hat scharf reagiert: Grabner-Fritz bestätigte, dass „als erste Konsequenz“ dem Mann die Jagdkarte entzogen und ein Waffenverbot verhängt wurde.

Öko-Jagd

Passiert ist der Vorfall in einem Revier, in dem vor allem Anhänger der sogenannten „Öko-Jagd“ aktiv sind. Die Öko-Jäger treten unter anderem für eine massive Reduzierung der Wildbestände ein. Das bekommen auch die Pächter von Nachbarrevieren massiv zu spüren, die sich bereits in der Vergangenheit wegen der Entwertung ihrer Reviere mit einer Petition samt einer umfangreichen Unterschriftenliste an die BH Neunkirchen gewandt haben.

Offene Fragen

Scharf ins Gericht mit dem Schützen und den Anhängern der Öko-Jagd geht Peter Lebersorger, der Generalsekretär der Österreichischen Landesjagdverbände: „Tiere ohne Regeln töten, mitten in der Nacht auf schwarze Flecken schießen und sich ein ökologisches Feigenblatt umhängen, beleidigt jede Jägerin und jeden Jäger.“

Lebersorger stellt zudem die Frage nach der Rolle des Jagdaufsehers und des Jagdleiters, die Meldung an die BH hätten machen müssen: „Wieso dauerte es 14 Tage, bis über Recherchen des KURIER plötzlich die Zungen locker wurden und endlich ein Verfahren in Gang kam?

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