Bestürzung nach Mord: "Er war ein Psychopath"

Tatort-Spezialisten des nö. Landeskriminalamtes führten im Reihenhaus die Spurensicherung durch.
Leobersdorf: Nach dem Mord an einer 31-jährigen Frau wurden weitere Details bekannt.

Nach dem Mord an der 31-jährigen Vanessa C. in Leobersdorf im Bezirk Baden (NÖ) herrscht bei der Familie und den Freunden des Opfers Trauer und Fassungslosigkeit. Wie der KURIER berichtete war die Frau in der Nacht auf Samstag erstochen worden – mit dem Täter hatte sie zuvor eine Beziehung geführt.

Die attraktive Frau sei von allen Seiten vor dem amtsbekannten Gewalttäter gewarnt worden, erzählen Menschen, die ihr nahe standen. Erst wenige Tage vor dem Mord soll der 29-Jährige die zierliche Frau geschlagen haben. Obwohl die Polizei einer Verdachtsmeldung des Landesklinikums Baden nachging, traute sich Vanessa C. keine Anzeige gegen den Hünen zu erstatten.

Aussprache

Ein fataler Fehler. Denn eine neuerliche Gewalttat wäre ein Verstoß gegen die Bewährungsauflagen gewesen und hätte Markus G. wieder zurück hinter Gitter gebracht. Der 29-Jährige war erst im heurigen Frühjahr vorzeitig aus der Haft entlassen worden. Der vorbestrafte Mann war wegen bewaffneten Raubes und Suchtgiftdelikten zu neun Jahren verurteilt worden. Sieben saß er ab.

Für die Angehörigen von Vanessa C. war er eine tickende Zeitbombe. „Es wusste jeder von seiner Gewaltbereitschaft. Er war ein Psychopath“, meint eine Freundin.

Nachdem Vanessa C. endgültig nichts mehr mit dem 29-Jährigen zu tun haben wollte, dürfte er am Freitag auf eine neuerliche Aussprache gedrängt haben. Laut derzeitigem Ermittlungsstand waren die beiden am Abend in einer Diskothek in Leobersdorf. Ob sie zusammen das Lokal verlassen haben, oder Markus G. der 31-Jährigen in ihr Reihenhaus gefolgt ist, ist noch Gegenstand der Erhebungen. Zwischen drei und vier Uhr Früh dürfte es jedenfalls zu der abscheulichen Bluttat im Wohnzimmer gekommen sein. Laut Obduktionsbericht hat der groß gewachsene Muskelprotz der zarten Frau den Kehlkopf eingedrückt und danach zum Messer gegriffen. Es wurden mehrere Stiche in die Hals- und Herzgegend gezählt.

Laut eigenen Angaben stand der Täter unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Ein toxikologisches Gutachten wird das klären.

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