Bäckerei ist 364 Tage im Jahr geöffnet

Die Bäckerei in Randegg führt Günther Feldhofer in der dritten Generation, seine Mutter ist noch immer die große Stütze
Familienbetrieb in dritter Generation, der Chef bäckt, liefert aus und serviert Kaffee.

Wenn Fußwallfahrer am Weg nach Mariazell gegen 5 Uhr Früh an die Tür des Kaffeehauses Feldhofer in Randegg (Bezirk Scheibbs) klopfen, bleiben sie nicht ungehört. Hinten in der Bäckerei werkt Chef Günther Feldhofer bereits seit halb 3 Uhr Früh an Knetmaschinen und Backöfen. Den Kaffee und die Kipferl für die Pilger serviert er nebenbei.Familienbetrieb seit drei Generationen, an 364 Tagen im Jahr – nur am Christtag bleibt zu – geöffnet, vier Konzessionen vom Bäckergewerbe bis zur Gastwirtschaft – Feldhofer ist ein Vorzeige-Nahversorger. Vielseitigkeit, Flexibilität und die Gesundheit des Chefs, der mit einem Lehrling und vier Teilzeitkräften den Laden schaukelt, sind die Voraussetzungen dafür.

Zum Tagesgeschäft gehört auch die Hauszustellung des Gebäcks bis Gresten. "Samstags liefern wir an gut 50 Haushalte, wochentags an weit weniger. Das frische Jausengebäck muss bis halb 7 im Haus sein", erzählt der Bäcker-und Konditormeister. Seit 1989 führt der 49-Jährige den Betrieb. Mutter Elfriede, 72, ist die Stütze im Café und beim Gassenverkauf der zahllosen Gebäcks- und Brotsorten, sowie des süßen Sortiments. Bei Ausflugswetter ist sie gefordert. Der Betrieb liegt am Meridian-Radweg durchs Kleine Erlauftal. Für sein Eis ist Feldhofer weithin bekannt.

Selbstläufer ist der Betrieb aber keiner und "im Vergleich zu früher wird das Leben für Kleinbäckereien immer härter", ist der Meister überzeugt.

Eigentlich hatte das schmucke Wirtshaus am Eck’ schon zugesperrt, doch dann fasste sich der langjährige Koch ein Herz und übernahm das Restaurant "Zur Stadt Wien". An der Qualität hat sich nichts geändert. Der Chef steht noch immer am Herd und kocht eigenhändig die Mittagsmenüs. "Ich bin ein Nahversorger", sagt der Neo-Unternehmer aus voller Überzeugung.

Bekocht werden nicht nur Stammgäste, die ums Eck wohnen und gerne die Mittagszeit in dem frequentierten Wirtshaus verbringen. Was ist das persönliche Erfolgsgeheimnis? "Die Qualität muss passen und es muss auch was am Teller sein", sagt Steiner. Acht Mitarbeiter sind in der Küche und im Service beschäftigt. Das gute Preis-Leistungs-Verhältnis hat sich schon herumgesprochen. "Wir haben schon etliche neue Gäste, die früher nicht gekommen sind", sagt Steiner. Besonders erfreulich sei die Tatsache, dass auch immer mehr junge Menschen ein Wirtshausmenü einem Fleischlaberl vorziehen.

Zu den ganz persönlichen Favoriten des erfahrenen Kochs zählen der Zwiebelrostbraten und Wildspezialitäten. Nahversorger-Qualitäten hat der Wirt nicht nur im eigenen Lokal. Als neulich bei einer Nachbarin die Semmelknödel verkochten, half der Wirt aus.

"Wenn das Geschäft vor Ort passt, dann kommen auch die Leute", ist Wolfgang Pfingstner aus Maria Ellend, Bezirk Bruck/Leitha, überzeugt. Und der Chef des örtlichen Spar-Marktes weiß, wie er seine Kunden zufrieden stellt. "Wir setzen auf Regionalität und schauen auf die Frische." Natürlich zähle auch der persönliche Kontakt. "In so einer Ortschaft musst du für die Leute einfach da sein." Sogar das Sortiment versucht Pfingstner laufend an die Wünsche seiner Kunden anzupassen.

Im Februar übernahm der 38-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Andrea den kleinen Supermarkt. Neben Lebensmitteln bietet Pfingstner auch einen Service als Postpartner, verkauft Tabakwaren und hat eine Lotto-Annahmestelle. Eine kleine Kaffee-Ecke ist Anlaufstelle für Stammgäste, die den neuesten Tratsch austauschen. "Wir haben eine Kaffeemaschine und die Leute sitzen dann zusammen und genießen Kaffee, Bier oder Schnaps", erzählt Pfingstner, der davon überzeugt ist, dass Nahversorgung gerade in kleinen Orten immer wichtiger wird. Deshalb macht er älteren Kunden, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, auch ein ganz besonderes Angebot: "Die bringen wir entweder nach Hause oder liefern ihnen die Lebensmittel ins Haus."

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