Baby leckt an "Drogenpapier": Spital

Ein Christophorus-Team flog das Kind ins Krankenhaus
Vorfall bei Spaziergang an Ybbsfluss, Mädchen zeigte auffällige Symptome, es wird in Intensivstation behandelt.

Der entspannte Spaziergang am Ufer des Ybbsflusses bei Günzing im Bezirk Scheibbs wurde für die Eltern eines 22 Monate alten Kindes Montagvormittag zum Albtraum: Das Kind, das auf dem Boden herum krabbelte, leckte laut Angaben der Eltern anscheinend an einem Stück Alufolie und zeigte bald sowohl auffällige Verhaltensänderungen als auch geweitete Pupillen.

Die Eltern riefen Hilfe, ein ÖAMTC-Notarzthubschrauber flog das Kind daraufhin ins Landesklinikum Amstetten. Dort vermuteten Ärzte, dass das kleine Mädchen an einer Drogenverpackung geleckt haben könnte und ließen es weiter nach Linz transportieren. Die Ärzte konnten vorerst nicht ausschließen, dass sich auf der Folie tatsächlich Reste von LSD oder Kokain befunden haben.

Zustand stabil

Der Zustand des Mädchens, das in der Intensivstation im Landeskrankenhaus Linz behandelt wird, ist stabil.

Ein erster Verdacht war, dass die Alufolie von Besuchern einer "Beachparty" stammt, die am Wochenende davor ganz in der Nähe des Platzes stattgefunden hat, an dem die Familie unterwegs war. Dort haben zahlreiche junge Leute ab Samstagabend ausgelassen gefeiert.

Rätselraten

Doch Gabriel Kritzl, der Obmann des Veranstalters, der Jungen ÖVP Ferschnitz, weist den Vorwurf entschieden zurück: "Die Alufolie kann gar nicht von unserer Veranstaltung stammen. Unser Festgelände war bis Montagfrüh mit hohen Zäunen abgesperrt und heute Früh haben wir erst mit dem Abbau begonnen. Wenn das bei uns gewesen wäre, hätten wir den Vorfall bemerken müssen, weil wir ständig anwesend waren." Außerdem sei das Gelände nach dem Fest so schlammig, dass es sich kaum für einen Spaziergang angeboten hätte .

Er vermutet vielmehr einen ganz anderen Hintergrund: "Einige 100 Meter flussabwärts haben einige Leute, die wie Hippies aussahen, anscheinend privat gefeiert oder etwas veranstaltet", sagt Kritzl.

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