Aus für Intendantin: Bürgermeister wird zum Festspiel-Direktor
1993 wurden die Raimundspiele gegründet, 5500 Besucher sahen im heurigen Sommer "Der Barometermacher auf der Zauberinsel". Nun sollen die Festspiele, nach einigen finanziell durchwachsenen Jahren, auf neue Beine gestellt werden. Der Vertrag mit der bisherigen Intendantin, Isabella Gregor, wurde wegen Unstimmigkeiten nicht mehr verlängert. Bis auf Weiteres übernimmt Bürgermeister Michael Kreuzer die kaufmännische Leitung – ehrenamtlich.
Gregor wurde 2013 zur Intendantin bestellt. Mit der künstlerischen Umsetzung sei man in der Gemeinde vollauf zufrieden gewesen, nicht aber mit der wirtschaftlichen. "In den ersten beiden Jahren gab es ein Minus von 70.000 Euro", erklärt der Ortschef. Nachdem er im Frühjahr Bürgermeister wurde, habe er zumindest für heuer versucht, mehr Sponsoren zu gewinnen. 2015 konnte damit sogar leicht positiv bilanziert werden.
Nachdem die Intendantin allerdings in allen Belangen die Letztentscheidung haben wollte, habe man die Zusammenarbeit beendet. "Wir müssen für die Festspiele einen neuen Weg einschlagen. Das gesamte Theater liefert im Jahr einen Umsatz von 380.000 Euro. Davon werden nicht einmal 10.000 Euro in der Region vergeben", kritisiert der Bürgermeister.
Mehr Besucher
Er will die Aufträge, vom Zeltaufbau, über die Bühnentechnik bis hin zu der gastronomischen Versorgung für eine bessere Wertschöpfung in der Region vergeben. Für die Raimund-Inszenierung "Der Diamant des Geisterkönigs" im kommenden Jahr finden zu den 14 Vorstellungen erstmals Vormittags-Matinees mit kulinarischer Begleitung der heimischen Wirte statt. "Wir müssen die Besucherzahl langsam nach oben schrauben", so Kreuzer.
Das Ziel für 2016 sind 6000 Besucher, später sollen es bis zu 8000 Gäste werden. Wer die künstlerische Leitung der Festspiele zukünftig übernimmt, ist derzeit noch unklar. Am Dienstag haben dazu Gespräche mit der Kulturabteilung des Landes stattgefunden.
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