Asyl: Feuerwehr will Geld, 300 Teilnehmer bei Demo

Auch die Bahngleise wurden vorübergehend blockiert.
Innenministerium schuldet der Feuerwehr Geld. Bei der gestrigen Demo kam es zu Tumulten.

54.390 Euro – diese Summe schuldet das Innenministerium laut Angaben der Feuerwehr Traiskirchen der Einsatzorganisation. Wie das Nachrichtenmagazin Profil berichtet, mussten die Freiwilligen seit Jahresbeginn zu mehr als hundert Einsätzen ins Erstaufnahmezentrum ausrücken – derzeit seien es immerhin zwei bis drei täglich.

In der Regel handelt es sich dabei um Fehlalarme. „Damit wollen einige ihren Unmut ausdrücken“, sagt ein Feuerwehr-Sprecher. Seitens der Feuerwehr wurde darauf bereits reagiert. Anstatt der üblichen Löschmannschaft rückt nur eine kleine Vorhut aus. Dennoch können Alarmierungen nicht ignoriert werden. Und bei jeder Ausfahrt entstehen Kosten in der Höhe von 370 Euro. Bezahlen muss das laut Gesetz das Innenministerium. Seit Oktober sind aber mehrere Rechnungen offen.

Verwunderung

Im Ministerium will man die Aufregung nicht nachvollziehen: Man sei bemüht, sämtliche Kosten zeitnah zu begleichen, teilt ein Sprecher mit. Allerdings müssen dafür Rechnungen gelegt werden.

Die Verantwortlichen der Feuerwehr bringt diese Aussage in Rage: Die Rechnungen würden jeweils nach dem Einsatz ausgestellt und ans Ministerium geschickt. „Wenn daran allerdings Zweifel bestehen, können wir in Zukunft gerne Medienvertreter in die Adressatenliste hinzufügen“, antwortet ein Sprecher der Feuerwehr.

Tumult und Demo

Zu Tumulten kam es im Erstaufnahmezentrum am Montag auch bei der Geldausgabe. Es habe wegen der großen Anzahl an Menschen in der Erstaufnahmestelle eine „Drängerei“ bei der Geldauszahlung gegeben. Um die Situation nicht eskalieren zu lassen, wurden zu den 50 Polizisten in Traiskirchen noch weitere 30 Einsatzkräfte aus den Bezirken Baden, Neunkirchen und Wr. Neustadt angefordert. Laut Polizei wurde die Situation rasch beruhig.

Am Montagabend demonstrierten dann rund 300 Personen, mehrheitlich Asylwerber, für „Endlich Menschenwürde für Refugees“. Zu der Kundgebung hatte die Gruppe „Freedom Not Frontex: Vienna“ aufgerufen. Die Teilnehmer marschierten auf vorgegebenen Routen durch die Stadt. Laut Polizeisprecher Markus Haindl gab es eine Festnahme wegen aggressiven Verhaltens gegenüber eines Beamten. Auch die Gleise der Badener Bahn waren kurz blockiert. Eine weitere Kundgebung ist für Sonntag angemeldet.

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