FPÖ-Politiker posiert auf Foto mit "Hitlergruß"

FPÖ-Politiker posiert auf Foto mit "Hitlergruß"
Tullner Bezirksobmann Andreas Bors bestreitet Wiederbetätigung, stellt aber sein politisches Amt ruhend.

Die FPÖ kommt in Niederösterreich nicht zur Ruhe. Jetzt ist ein Foto aufgetaucht, das einen ihrer Bezirksparteichefs beim Hitlergruß zeigen soll. Dieser hat bereits Konsequenzen gezogen und alle Funktionen ruhend gestellt. Zuletzt hatte der geschäftsführende Landesparteichef Christian Höbart durch einen Vergleich von Asylwerbern mit "Höhlenmenschen" für Aufregung gesorgt. In Gänserndorf war die Stadtparteiobfrau durch ein Video aufgefallen, das sie stark alkoholisiert zeigt.

Der aktuelle Vorfall betrifft den Tullner FPÖ-Obmann Andreas Bors. Den Bezirksblättern Niederösterreich wurde ein Foto zugespielt, das ihn mit erhobenem rechten Arm zeigt. Der 25-Jährige selbst bezeichnet das Foto auf Anfrage des KURIER als "Momentaufnahme". Entstanden sei es 2006 auf einer privaten Silvesterfeier in Tulln. Was man auf dem Bild sieht, "ist kein Hitlergruß", sagt Bors. "Das waren Fan-Gesänge für Rapid." Warum mit stramm gestrecktem rechten Arm? "Das ist manchmal so, manchmal sind auch beide Arme in der Höhe", sagt Bors.

Auf KURIER-Nachfrage zeigt man sich bei Rapid empört. "Wir lassen uns nicht als Ausrede missbrauchen", sagt Vereinssprecher Peter Klinglmüller. "Rechtsextremes Gedankengut hat bei uns keinen Platz. Mit solchen Gesten werden keine Anfeuerungsgesänge begleitet. Nicht umsonst haben wir seit 2013 einen Antidiskriminierungsparagrafen in den Stauten."

Bors: "Ich war damals ein junger Bua mit 17 und es war Alkohol im Spiel." Mit Nationalsozialismus habe er "nie etwas am Hut gehabt".

Der Funktionär sei bereits letzte Woche vom Verfassungsschutz einvernommen worden, sagt FPÖ-Landesmanager Karl Wurzer. "Er hat den Wunsch geäußert, bis zur behördlichen Klärung dieser Angelegenheit alle Parteifunktionen ruhend zu stellen." Bors war designierter blauer Spitzenkandidat für die Gemeinderatswahl in Tulln. Als Regionalreferent der Landespartei ist er ab sofort beurlaubt.

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