Erleichterung in der Garnisonsstadt

Rund 600 Heeres-Jobs machen das Bundesheer zum wichtigsten Arbeitgeber der Region
Ausgezittert: Bürger und viele Soldaten nahmen das Ergebnis der Volksbefragung positiv auf.

Einen Tag nach dem Volksentscheid für die Beibehaltung der Wehrpflicht wirken die Bewohner in der Garnisonsstadt Allentsteig, Bezirk Zwettl, erleichtert. 74 Prozent von ihnen stimmten für die Wehrpflicht.

„Ich bin sehr froh. Das Ergebnis ist wichtig für alle, die einen Arbeitsplatz beim Bundesheer haben“, erklärte Andres Kramer, Bürgermeister von Allentsteig.

Mit dem Ergebnis ist Oberst Josef Fritz, Kommandant des Truppenübungsplatzes Allentsteig, sehr zufrieden: „Ich habe nicht erwartet, dass gleich so viele für die Wehrpflicht stimmen.“ Generell hätte er sich mit beiden Heeres-Systemen anfreunden können. „Jetzt wird es natürlich Reformen geben“, sagt Fritz. Er steht Veränderungen positiv gegenüber. Um die Zukunft des Truppenübungsplatzes sorgt er sich nicht. „Solange das Militär schwere Waffen hat, können die Soldaten nur bei uns im Waldviertel üben“, betont Fritz. Im Falle eines Berufsheeres wäre die Logistik am Übungsplatz ohne Rekruten keinen Cent billiger gekommen, meint Fritz.

Gemischt

Zwischen Erleichterung und Enttäuschung schwankten die Reaktionen unter den Rekruten vor Ort. „Ich habe für das Berufsheer gestimmt, weil der verpflichtende Wehrdienst eine vergeudete Zeit ist. Zuhause hätte ich in der Landwirtschaft mithelfen können“, sagt der 21-jährige Philipp Pfeiffer, der Anfang März abrüstet.

Sein Kollege Stefan Mayerhofer freut sich, dass die Wehrpflicht bestehen bleibt: „Die Grundausbildung fördert die Kameradschaft“, sagt der 20-Jährige. Auch Matthias Brandweiner findet: „Sechs Monate sind keine Ewigkeit, um dem Staat eine Dienstleistung zurückzugeben.“

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