Ärgernis mit Spitalsauskunft

Josef Wurm aus Furth: "Das Blutlabor in Linz hat weitergeholfen."
Blutabnahme abgelehnt, 69-jähriger Pensionist fühlt sich vom Krankenhaus im Stich gelassen.

Ein Verwirrspiel im Uni-Klinikum St. Pölten hat einen Patienten aus Furth bei Göttweig, Bezirk Krems, auf die Palme gebracht. Um seine Stammzellen für eine Transplantation spenden zu können, wollte er sein Blut im Spitalslabor analysieren lassen. Das wurde ihm aber trotz anderslautender Telefonauskunft verwehrt. Der 69-Jährige fühlt sich auf der Suche nach einer medizinischen Lösung allein gelassen. Sein Pech: Solche Blutanalysen stehen laut nö. Landeskliniken-Holding nur stationären Patienten im Spital zur Verfügung.

Josef Wurm ist verärgert: "Ich erwarte mir, dass ich korrekt informiert werde, wenn ich im Krankenhaus anrufe. So wollte ich mir eine unnötige Wegstrecke nach St. Pölten ersparen", sagt der 69-Jährige: "Eigentlich bin ich davon ausgegangen, in besten Händen zu sein, wenn ich mein Blut im Uni-Klinikum untersuchen lasse."

Um sicher zu gehen, dass seine "HLA-Typisierung" (für eine Stammzellen-Spende) in St. Pölten durchgeführt wird, meldete sich Wurm telefonisch im spitalseigenen Blutlabor und bekam die Auskunft: "Ja, eine Uni-Klinik macht auch die Analyse, das Ergebnis bekommt der Anforderer", zitiert er eine Spitalsmitarbeiterin. Doch nach 20-minütiger Wartezeit im Spital war alles anders. "Die gleiche Bedienstete, die ich auch am Telefon hatte, sagte, dass die Blutabnahme nicht gemacht wird, weil die HLA-Typisierung dort nicht möglich ist", sagt Wurm. Seine Bitte, das Blut abzunehmen und an ein anderes Labor zu schicken, sei wegen möglicher Verwechslungsgefahr abgelehnt worden. Mit der Aussage, außerdem sei das Krankenhaus Krems für ihn zuständig, sei er nach Hause geschickt worden.

Blutzentrale

Nachdem der 69-Jährige auch im Kremser Spital telefonisch abgeblitzt war, half ihm die Blutzentrale in Linz weiter: "Dort bekam ich die Auskunft, dass ich zum Hausarzt gehen und ihnen danach die Blutproben per Post schicken soll", sagt Wurm.

Von Seiten der nö. Landeskliniken-Holding heißt es dazu, dass das Uni-Klinikum St. Pölten keine "ambulante HLA-Typisierung" anbietet. Im Regelfall würden derartige Untersuchungen vom niedergelassenen Facharzt bzw. vom Hausarzt koordiniert.

"Nur bei stationären Patienten ist eine HLA-Typisierung möglich. Die Analyse wird aber nicht im Klinikum St. Pölten vorgenommen, sondern derartige Proben werden an andere Labors versandt", sagt Thomas Wallner von der Landeskliniken-Holding. Wurms Vorfall werde jedenfalls analysiert, um Probleme künftig zu vermeiden.

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