Abgängiger als Geisterfahrer in Tschechien unterwegs: 3 Tote

Geisterfahrer-Alarm in Deutschland
Der Mann dürfte mehrfach auf der falschen Fahrbahn unterwegs gewesen sein, ehe er mit einem Fahrzeug kollidierte.

Kurz vor Mitternacht kam die Einsatzmeldung: Vermisst wird ein an Demenz leidender, 53-jähriger Mann aus Schrick, Bezirk Mistelbach. Die Suche mit Unterstützung der Feuerwehr begann. Doch nur wenige Stunden später kam die tragische Nachricht. Der Frühpensionist kam bei einem Verkehrsunfall auf der tschechischen Autobahn D1, nahe Brünn, ums Leben.

Laut Zeugenaussagen dürfte der Niederösterreicher mehrfach auf der falschen Richtungsfahrbahn unterwegs gewesen sein, ehe er mit einem slowakischen Fahrzeug kollidierte. Dabei wurden eine 43-jährige Frau und ihre 16-jährige Tochter tödlich verletzt. Drei weitere Insassen mussten mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ursachen des "unverständlichen Verhaltens" des 53-Jährigen werden jetzt überprüft, sagte Polizeisprecherin Petra Vedrova. Eine Obduktion mit Tests auf Alkohol und Drogen sei angeordnet worden.

Keine Reaktion

Laut Polizei war ein tschechischer Lenker mehrere Minuten parallel auf der gegenüberliegenden Fahrbahn mit dem Österreicher mitgefahren. Durch Hupen und blinken wollte er den Mann aufmerksam machen, allerdings vergeblich. Teilweise soll das Fahrzeug schon "fast auf der Mittelleitschiene geklebt" haben. Der Fahrer hätte laut dem Zeugen jedenfalls mehrere Möglichkeiten gehabt, die Autobahn bei einer Tankstelle oder einem Rastplatz zu verlassen.

Die Umstände, warum der Niederösterreicher überhaupt in Tschechien unterwegs war, gibt allerdings Rätsel auf. Ursprünglich war der Mann Montagfrüh zum Arzt in den Nachbarort gefahren. Weil er in den Abendstunden immer noch nicht zurückgekehrt war, schlug seine Mutter bei der Polizei Alarm.

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