Koalitionspartner lassen SP im Regen stehen

Die Villacher SP will das Eishallenprojekt im Alleingang durchziehen.
Eishallenprojekt in Villach: Koalitionspartner ÖVP und Grüne legten sich quer.

Sechs Tage vor einer Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl muss man offensichtlich mit allem rechnen. Wie versprochen, wollte die SPÖ am Dienstag in der Regierungssitzung die Finanzierungs-Zusage des Landes für die zweite Eishalle in Villach beschließen. Doch die Koalitionspartner ÖVP und Grüne legten sich quer.

Vor vier Wochen schien der Deal perfekt, die neun Millionen Euro teure Trainingshalle wurde öffentlichkeitswirksam vom scheidenden Villacher Bürgermeister Helmut Manzenreiter (SPÖ) vorgestellt. In Villach hofft die SPÖ auf einen Wahlsieg ihres Kandidaten Günther Albel; Landeshauptmann Peter Kaiser hatte seinen Parteikollegen zugesagt, dass das Land die Hälfte der Summe zum Hallenbau zuschießen würde – allerdings aufgrund der maroden finanziellen Situation erst 2021.

Die Stadt Villach, die pikanterweise gestern die Jahresbilanz für 2014 mit einem Überschuss von 1,8 Millionen Euro präsentierte, wollte den Landesanteil vorübergehend übernehmen.

Jetzt fehlt vom Land jegliche Finanzierungszusage. "Wir greifen nicht in die Tasche unserer Kinder", legt sich Landesrat Christian Benger (ÖVP) quer. "Die Zeiten des kollektiven Hand-Hebens sind vorbei", begründet Grünen-Chef Rolf Holub sein Veto. Geknickt wirkt indes Kaiser, den seine Koalitionspartner im Regen stehen lassen: "In wahlfreier Zeit wird die Sache hoffentlich anders aussehen."

Und Villach hat damit ein Thema, das den Wahlkampf bis Sonntag bestimmen wird. Von einem "groben Foul der ÖVP an den EC VSV und der Eishockey begeisterten Jugend" spricht Manzenreiter. "Das ist ein Armutszeugnis für das Land und ein Zeichen für Stillstand." Er will das Projekt im Alleingang durchziehen: "Dem Wunsch des VSV wird auf jeden Fall Rechnung getragen."

Kommentare